INTERVIEW

Mit ärztlicher Hilfe bleiben deutlich mehr Raucher abstinent

Einen Abend in der Woche hat Dr. Wolfgang Grebe aus Frankenberg in Nordhessen für seine IGeL-Kurse zur Raucherentwöhnung reserviert. Die Nachfrage steigt, denn immer mehr Raucher wollen aus der Sucht aussteigen.

Veröffentlicht:
Dr. Wolfgang Grebe: In meinen Kursen schaffen bis zu 50 Prozent, ein Jahr und mehr nicht zu rauchen.

Dr. Wolfgang Grebe: In meinen Kursen schaffen bis zu 50 Prozent, ein Jahr und mehr nicht zu rauchen.

© Foto: urm

Ärzte Zeitung: Brauchen Raucher einen Arzt, um sich das Rauchen abzugewöhnen?

Grebe: Nur wenige Raucher schaffen es ohne Unterstützung, langfristig aufzuhören. Mit Hilfe von Ärzten lassen sich die Responder-Raten deutlich erhöhen. Allein ein vertiefendes Arztgespräch hat in einer Studie den Anteil derer, die ein Jahr abstinent blieben, um sechs Prozent erhöht. Nach meinen Kursen schaffen es bis zu 50 Prozent der Teilnehmer, mindestens ein Jahr lang nicht zu rauchen.

Ärzte Zeitung: Was bieten Sie Rauchern an, die aufhören wollen? Wie sind ihre Kurse zur Raucherentwöhnung strukturiert?

Grebe: Ich mache ein sechswöchiges Gruppentraining mit je einer einstündigen Sitzung pro Woche. Zunächst wird analysiert, in welchen Situationen zur Zigarette gegriffen wird. Dann legt jeder Teilnehmer einen Tag fest, an dem er aufhören will. Das ist meist der dritte Kurstag. Ein wichtiges Thema ist die Rückfallprophylaxe: Wie geht man am besten mit Entzugssymptomen um? Wie lässt sich das Umfeld einbinden, um eine langfristige Abstinenz zu unterstützen?

Ärzte Zeitung: Setzen Sie auch auf Medikamente zur Entwöhnung?

Grebe: Ich versuche, Rauchern zunächst ohne Medikamente zu helfen. Ist dies schwierig, verordne ich Vareniclin (Champix®) oder gelegentlich auch Bupropion (Zyban®) oder ein Nikotin-Ersatzpräparat.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Weg mit Lücken beim Nichtraucherschutz!

Lesen Sie dazu auch: Weniger Raucher durch Rauchverbote Kurse und Arzneien helfen Rauchern beim Entzug Drogenbeauftragte für Medikamente zur Entwöhnung Ausbildung zum Kursleiter ist empfehlenswert

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung