Neue Osteoporose-Leitlinie berücksichtigt mehr Risiken für Frakturen

In der aktualisierten DVO-Leitlinie zu Osteoporose sind sekundäre Formen der Krankheit stärker berücksichtigt.

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NEU-ISENBURG (ikr). Rechtzeitig zum Welt-Osteoporose-Tag stellt der Dachverband Osteologie (DVO) seine aktualisierte Osteoporose-Leitlinie vor. Darin wird wie gehabt für alle Frauen über 70 Jahren und für alle Männer über 80 Jahren eine Basisdiagnostik empfohlen, weil sie alleine aufgrund des Alters ein hohes Frakturrisiko haben. Bei Jüngeren soll auch nach der neuen Leitlinie nur dann ein Check auf Osteoporose und Frakturrisiko erfolgen, wenn sie Risikofaktoren haben wie Frakturen in der Anamnese oder Rauchen.

Die Liste dieser Faktoren ist jedoch viel länger geworden. Jetzt gehören explizit auch Risiken für eine sekundäre Osteoporose dazu wie primärer Hyperparathyreoidismus oder Cushing-Syndrom sowie Faktoren wie langfristige orale Kortikoidtherapie und Therapie mit Aromatasehemmern oder Glitazonen bei Frauen.

Und noch etwas hat sich geändert: Zur generellen Osteoporose- und Frakturprophylaxe wird jetzt eine höhere Zufuhr von Vitamin D 3 über Supplemente empfohlen: 800 bis 2000 IE oral täglich. Zur Supplementierung wird geraten, wenn Arme und Gesicht nicht mindestens 30 Minuten täglich Sonnenlicht ausgesetzt werden zur Bildung von Vitamin D.

Außerdem wird die tägliche Zufuhr von 1000 mg Kalzium über die Nahrung oder Supplemente empfohlen. Die Gesamtzufuhr sollte nicht mehr als 1500 mg täglich betragen. Zur den Arzneimitteln der ersten Wahl bei der spezifischen Therapie gehören jetzt auch PTH 1-84 und Zoledronat. Zur Therapie bei Männern werden außer Alendronat und Teriparatid auch Risedronat und Zoledronat empfohlen. Und bei Kortikoid-Osteoporose außer Alendronat und Risedronat auch Zoledronat und Teriparatid.

Mehr Infos: www.dv-osteologie.org

Lesen Sie dazu auch: Osteoporose ist keine Frage des Alters Pro Jahr: Mehr als 300 000 Frakturen durch Osteoporose Telefonberatung zum heutigen Osteoporose-Tag

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