Übergewicht

Reiche Männer besonders unzufrieden

Je niedriger der soziale Status, desto seltener sind übergewichtige Männer mit ihrem Körper unzufrieden. Bei Frauen jedoch gilt nach Studiendaten in allen sozialen Schichten das gleiche Schlankheitsideal.

Veröffentlicht:
Etwas mehr auf den Rippen: Bei geringem Einkommen stört es weniger.

Etwas mehr auf den Rippen: Bei geringem Einkommen stört es weniger.

© Sheila Eames / fotolia.com

HANNOVER (eb). Wie unzufrieden sind Übergewichtige mit ihrem Körper? Das haben der Psychologe Dr. Thomas von Lengerke von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Epidemiologe Dr. Andreas Mielck vom Helmholtz Zentrum in München anhand der Daten von 4186 Frauen und Männern analysiert (BMC Public Health 2012; 12: 342).

Die Probanden hatten an der KORA-Studie* teilgenommen. Ausgewertet wurden Angaben zu Bildung, Einkommen und Berufsstatus sowie zu Körpergewicht und -größe.

Auch war erhoben worden, ob die Probanden zufrieden oder unzufrieden mit ihrem Körpergewicht waren.

Die Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Studie zeigen, dass übergewichtige Männer in sozial besser gestellten Gruppen besonders häufig unzufrieden mit ihren Gewicht sind.

So waren 78 Prozent der Adipösen mit den günstigsten sozialen Bedingungen mit ihrem Gewicht unzufrieden im Vergleich zu nur 47 Prozent mit ungünstigem Sozialstatus.

Bei Frauen spielte der soziale Status für diesen Aspekt des Körpererlebens keine bedeutsame Rolle: Unabhängig vom sozialen Status waren 79 Prozent der adipösen Frauen unzufrieden mit ihrem Körper.

Dies legt nahe, dass höherer Sozialstatus bei Männern mit engeren Standards akzeptablen Gewichts einhergeht, so die Forscher in einer Mitteilung der MHH. Für Frauen dagegen scheint das "Schlankheitsideal" in allen sozialen Gruppen zu gelten.

Möglicherweise trägt das beschriebene Muster auch dazu bei, dass Männer aus unteren Bildungsgruppen das höchste Risiko haben, keinen Sport zu betreiben.

*KORA steht für Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Fettgewebs- und Gelenkentzündung

Adipositas bremst den Therapieerfolg bei Rheuma – mehr oder weniger

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Entwicklungen in der Therapie neuromuskulärer Erkrankungen

Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten

Interview mit Leitlinien-Koordinator

Gonarthrose-Therapie: „Nur wenige Maßnahmen wirken“

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren