Neuroendokrines System

Schlafen gegen Diabetes und Co.

Mehr Schlaf gegen Fettleibigkeit und Diabetes: Das sollten Ärzte ihren Patienten empfehlen, fordern Forscher.

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Schlafprobleme? Das könnte ein Risiko für metabolische Probleme sein.

Schlafprobleme? Das könnte ein Risiko für metabolische Probleme sein.

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ST. GALLEN. Ärzte sollten ihren Patienten mehr Schlaf verordnen, um metabolischen Erkrankungen wie Adipositas oder Diabetes vorzubeugen. Zu diesem Rat kommen Forscher aus Deutschland und der Schweiz in einem aktuellen Übersichtsartikel (The Lancet Diab Endocrinol 2014; online 25. März).

Darin verweisen sie auf die wachsende Evidenz, dass unzureichender und gestörter Schlaf mit metabolischen Syndromen assoziiert ist. Schlaflosigkeit sei in "modernen Gesellschaften" mittlerweile weit verbreitet. Epidemiologische Studien haben den Forschern zufolge gezeigt, dass zu kurzer Schlaf, Schlafunterbrechungen und eine zirkadiane Desynchonisierung etwa mit Übergewicht und Diabetes im Zusammenhang stünden.

Außerdem hätten experimentelle Studien verschiedene metabolische Effekte von gestörtem Schlaf aufgezeigt. Ein maßgeblicher Faktor könnte demnach die veränderte Aktivität des neuroendokrinen Systems sein. Die Folgen: gesteigerter Appetit, höhere Empfindlichkeit für Essreize und somit eine höhere Energiezufuhr.

Schlaflosigkeit und Schlafstörungen sind für die Forscher deswegen ein geeignetes Angriffsziel zur Verbeugung von Diabetes und Co. - und womöglich sogar als Therapiebestandteil. Allerdings seien freilich lange Interventionsstudien nötig, um den Effekt einer "Schlaftherapie" auf metabolische Erkrankungen nachzuweisen. (nös)

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