Kommentar zum Medizin-Nobelpreis

Vom Labor in die Anwendung

Zwei US-Amerikaner und ein Brite teilen sich den Nobelpreis. Sie fanden heraus, wie flexibel Zellen auf den Sauerstoffgehalt reagieren.

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Zwischen Grundlagenforschung und dem Einsatz bahnbrechender Therapie vergehen oft Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte. Das muss nicht immer der Fall sein, wenn man sieht, was den drei frisch gekürten Nobelpreisträgern gelungen ist: Licht ins Dunkel des Sauerstoff-Sensor-Systems von Körperzellen zu bringen.

Mit William G. Kaelin, Jr., Sir Peter J. Ratcliffe und Gregg L. Semenza werden Wissenschaftler geehrt, die bereits 2016 den Albert Lasker-Preis für medizinische Grundlagenforschung erhalten haben. Damals ging es darum, wie sich tierische Zellen an Schwankungen des Sauerstoffgehalts anpassen können.

Heute geht es bereits um die Entwicklung neuer Wirkstoffe etwa gegen Anämie bei Nierenerkrankungen. Sie stünden kurz vor der Zulassung oder seien schon zugelassen(China, Japan), schreibt der Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa).

Darüber hinaus haben die drei Forscher weitere wichtige Erkenntnisse für die Erforschung von Krebserkrankungen geliefert, wobei sich hier die Moleküle noch in klinischen Studien der Phase II befinden.

Vielleicht ist es zu früh, heute schon das gesamte Potenzial der Erkenntnisse zu überblicken, dennoch ist es ein gutes Beispiel dafür, das Translation gelingen kann. Den Preisträgern sei Dank.

Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Risikopersonen identifizieren

Unerwarteter Gewichtsverlust: Wie häufig ist Krebs die Ursache?

Primärdiagnostik

So lässt sich Prostatakrebs gezielter aufspüren

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Der hypogonadale Patient in der Hausarztpraxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Abb. 1: Studiendesign der prospektiven, internationalen, multizentrischen, einarmigen Zusatzkohorte zur HD21-Studie mit Patientinnen und Patienten älter als 60 Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Fortgeschrittenes Hodgkin-Lymphom

BrECADD seit Juni 2025 zugelassen: geeignete Behandlungsoption auch für ältere Erkrankte

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, Berlin
Abb. 1: Behandlungsalgorithmus der aktualisierten S3-Leitlinie für das SCLC im Stadium T3−4 und/oder N2−3, M0 („Limited Disease“, LD)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Kleinzelliges Lungenkarzinom im Stadium Limited Disease (LD-SCLC)

Neuer Standard: Durvalumab beim LD-SCLC in S3-Leitlinie empfohlen

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Müssen die Praxen Angst vor Sanktionen wegen der ePA haben, Herr Naumann?

Zwei seltene Ursachen

Diagnose vaginaler Blutungen bei Kindern: Ein Leitfaden für die Praxis

Lesetipps
Ein Mann hält sich die Hände an den schmerzenden Rücken

© Gina Sanders / stock.adobe.com

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?