Orthopäden und Unfallchirurgen

Weißbuch zur nichtoperativen Behandlung vorgelegt

Die nicht-chirurgische Behandlung in Orthopädie und Unfallchirurgie muss in allen Bereichen gestärkt werden. So lautet das Hauptfazit des Weißbuchs "Konservative Orthopädie und Unfallchirurgie".

Veröffentlicht:
Statt Operation: Orthopäden und Unfallchirugen möchten die konservative Therapie bei Patienten mit Bewegungsschmerzen stärken . Dazu haben sie ein neues Weißbuch mit zehn Forderungen aufgelegt.

Statt Operation: Orthopäden und Unfallchirugen möchten die konservative Therapie bei Patienten mit Bewegungsschmerzen stärken . Dazu haben sie ein neues Weißbuch mit zehn Forderungen aufgelegt.

© Lisa F. Young / Fotolia

STUTTGART. Die Veröffentlichung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie und des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie zeigt anhand von Daten und Fakten, was die konservativen Methoden in Deutschland leisten könne und wie es um sie bestellt ist, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Weißbuch wurde im Vorfeld des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie präsentiert.

In zehn Forderungen erklären die Autoren darin, wie die konservative Therapie gestärkt werden kann, damit gute Behandlungskonzepte flächendeckend für alle Patienten zur Verfügung stehen. Themen sind unter anderem gängige diagnostische Verfahren für zahlreiche Erkrankungen und Verletzungen, das umfangreiche Spektrum an therapeutischen Optionen, die Vernetzung und Kooperation mit anderen Berufsgruppen, aber auch Fragen der Prävention, Qualitätssicherung, Aus- und Weiterbildung sowie Forschung.

"Durch nicht-operative Behandlungsmethoden können wir in vielen Fällen erfolgreich und risikoarm Schmerzen lindern, Beweglichkeit und Lebensqualität verbessern oder das Fortschreiten von Erkrankungen bremsen", äußert sich Dr. Matthias Psczolla, einer der Autoren des Weißbuchs in der Pressemitteilung. Doch mit Blick auf die Alterung der Gesellschaft befürchten die Experten Versorgungsengpässe, falls die konservative Therapie nicht aufgewertet wird.

Gute Weiterbildung und Interdisziplinarität im Fokus

"Die sichere und erfolgreiche Anwendung konservativer Behandlungsmethoden erfordert eine gute Weiterbildung aller Orthopäden und Unfallchirurgen, eine intensive Zusammenarbeit mit Patienten und mit nicht-ärztlichen Fachberufen wie Physiotherapeuten und Orthopädietechnikern. Dem muss in Weiterbildung und Vergütung auch entsprechend Rechnung getragen werden", so Psczolla weiter. Weiterbildungskliniken mit konservativen Schwerpunkten und Weiterbildungsverbünde zwischen Kliniken und Praxen seien ein erster wichtiger Schritt.

Auch die Grundlagen- und Versorgungsforschung in diesem Bereich müsse gestärkt werden, fordern die Autoren. "Viele konservative Methoden, wie etwa die manuelle Medizin, beruhen bisher auf Erfahrungswerten", sagt Psczolla. "Wir müssen in klinischen Studien untersuchen, welche Patienten von diesen Therapien am meisten profitieren und so eine evidenzbasierte Grundlage dafür schaffen." Das Weißbuch Konservative Orthopädie und Unfallchirurgie ist kostenlos zum Download verfügbar.(run)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Retrospektive Analyse

Knie-TEP: Bei wem ist das Risiko für Instabilität erhöht?

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: sPGA-Ansprechen über zwei Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Psoriasis-Therapie bei Kindern und Erwachsenen

PDE-4-Hemmer: erste orale Systemtherapie für Kinder − auch bei besonderen Manifestationen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Amgen GmbH, München
CRP-Wert-unabhängig therapieren mit Ixekizumab

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Axiale Spondyloarthritis (axSpA)

CRP-Wert-unabhängig therapieren mit Ixekizumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v. d. H.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kognitive Funktionen bei Gewichtsabnahme

Adipositas: Gewichtsverlust könnte das Gehirn verjüngen

Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“