Brustkrebs

Zweitmeinung siehts oft anders

Die sorgfältige Auswahl der Therapie sei bei Krebs wichtiger als der rasche Behandlungsbeginn, sagt ein Experte. Da helfen Zweitmeinungen.

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MÜNCHEN. Jede zweite Brustkrebstherapie wird nach Angaben der Health Management Online AG (HMO AG) durch eine Zweitmeinung revidiert. Das Unternehmen mit Sitz in Oberhaching bei München ist Betreiber des Online-Zweitmeinungsservice www.krebszweitmeinung.de.

"Bei unserem Zweitmeinungsservice sind rund ein Viertel aller Fälle Brustkrebspatientinnen", teilte Dr. Udo Beckenbauer, Geschäftsführer der HMO AG, mit.

Nach einer Krebsdiagnose sei die sorgfältige Auswahl der richtigen Therapie oft wichtiger als ein schneller Therapiebeginn, erklärte Professor Wolf-Ulrich Heitland, Chefarzt der chirurgischen Klinik im Städtischen Klinikum Bogenhausen in München.

Von einer zweiten Meinung profitiere der Patient in jedem Fall. Werde die Therapieempfehlung des Erstbehandlers bestätigt, erhalte der Patient die Sicherheit und das Vertrauen, den richtigen Weg einzuschlagen. Dies sei gerade bei Brustkrebspatientinnen ein positiver psychologischer Effekt.

Werde hingegen eine alternative Therapieempfehlung ausgesprochen, erhalte der Patient die Chance auf eine optimale medizinische Versorgung.

Zweitmeinung auf dem Land schwierig

"Das Einholen einer zweiten ärztlichen Meinung kann bei Zweifeln die bestmögliche Behandlung des Patienten sicherstellen. Zwei voneinander unabhängige Befunde sind notwendig, um sicherzustellen, dass Fehldiagnosen oder kleinste Abweichungen und Änderungen von ärztlichen Befunden wirklich erkannt und korrigiert werden können", sagte Heitland.

Der Onlinedienst arbeitet nach eigenen Angaben mit renommierten deutschen Kliniken und Krebszentren zusammen. In diesen Kliniken werden die Befunde von Patienten von einer Tumorkonferenz begutachtet und der bestmögliche Behandlungsweg diskutiert.

Die Einholung einer Zweitmeinung sei grundsätzlich für alle Patienten ratsam, die eine Krebsdiagnose erhalten, so die HMO AG.

Erfahrungen zeigten, dass es besonders in ländlichen Regionen und abseits der großen Universitätskliniken oder Kliniken der Maximalversorgung schwierig und mit besonders hohem Aufwand für die Patienten verbunden ist, eine qualitativ hochwertige Zweitmeinung zu bekommen. (sto)

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