Und wieder ein Plus: Im ersten Quartal haben die Krankenkassen mehr als eine Milliarde Euro beiseite geschaufelt. Insgesamt horten sie jetzt 20 Milliarden Euro - und entfachen einen neuen Streit in der Politik. Experten sprechen allerdings von einem 'temporären Problem'
Rekordüberschuss: Die AOK Plus hat im vergangenen Jahr 350 Millionen Euro mehr eingenommen aus ausgegeben. Prämien an die Versicherten ausschütten will die Kasse aber nicht. Dafür sollen jetzt die Leistungen ausgeweitet werden.
Die AOK Nordost hat 2011 einen Überschuss von rund 15,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Anlässlich der Bekanntgabe des Ergebnisses protestierte der Verwaltungsrat der Kasse gegen Pläne der Regierungsfraktionen zur Anwendung des Kartellrechts auf Krankenkassen.
Die Techniker Krankenkasse hat 2011 mit einem Überschuss von 973 Millionen Euro abgeschlossen. Die Leistungsausgaben je Versicherten stiegen um 3,8 Prozent, als Folge des Abschlusses von Rabattverträgen sanken die Arzneiausgaben um 4,4 Prozent.
Ärger mit der Gesundheitskarte: Zwei Millionen Karten sind ohne PIN versendet worden. Jetzt müssen neue erstellt werden, weil die defekten Karten gesperrt werden.
Behäbige Umsetzung von Gesetzen und anhaltende Konflikte zwischen Ärzten und Kassen: Der CDU-Politiker beklagt die Lösungsfähigkeit in der GKV - und dass er hin und wieder das Vertrauen verliert.
Lange war das Urteil erwartet worden: Sind Vertragsärzte Erfüllungsgehilfen der Kassen, oder sind sie es nicht? Jetzt hat der BGH klargestellt: Ärzte arbeiten für ihre Patienten und nicht für die Kassen.
Zum 100-jährigen Jubiläum der Ersatzkassen hat Schleswig-Holsteins früherer Sozialminister Professor Günther Jansen in Kiel die funktionierende Selbstverwaltungspartnerschaft mit Ärzten hervorgehoben. Zugleich sprach sich Jansen gegen eine Beschneidung der Spielräume der Selbstverwaltung aus.
Teure Tarife, schlechte Leistung - die PKV in der Kritik: Jetzt wehrt sich der Verband und kündigt Mindeststandards für Leistungen an. Für die Privatversicherten könnte es etwas teurer werden.
Die Handelskrankenkasse (hkk) hat das Jahr 2011 mit einem Überschuss von 41 Millionen Euro abgeschlossen. Laut einer Mitteilung der Kasse wurden zusätzlich Beitragsprämien in Höhe von 13,7 Millionen Euro an die Mitglieder der hkk ausgezahlt.
Die niedergelassenen Ärzte haben der Privaten Krankenversicherung (PKV) 2011 Geld gespart. Für die Behandlungskosten in der Arztpraxis gab die PKV im vergangenen Jahr weniger aus als 2010. Dafür kamen den Privatversicherern die Zahnärzte teurer zu stehen.
Hartz IV in der Arztpraxis: Das kann für niedergelassene Ärzte künftig mehr Arbeit bedeuten. Denn sie sollen Leistungsempfängern bald die Arbeitsunfähigkeit bestätigen. Das kann unangenehme Folgen haben.
Der medizinische Dienst Medicproof, der im Auftrag von PKV-Unternehmen Pflegebegutachtungen vornimmt, hat im vergangenen Jahr 122.723 Aufträge bearbeitet - 1,5 Prozent mehr als 2010. Überwiegend ging es um Feststellungen von Pflegebedürftigkeit und Zuordnung einer Pflegestufe.
Harsch war die Kritik des Sachverständigenrats: Mauern in den Köpfen der Ärzte und zu wenig Wettbewerb. Für Jens Spahn liegt der Ball jetzt bei den Krankenkassen. Der CDU-Politiker widerspricht den Gesundheitsweisen aber in einem Punkt.
Dürfen Ärzte Geschenke annehmen? Aus strafrechtlicher Sicht ja, sagen jetzt Richter des Bundesgerichtshofs in einem Grundsatzbeschluss. Sie verwiesen auf das besondere Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten.
Lange haben sich Verbände in Grabenkämpfen verschlissen, doch jetzt ist die Förderung der allgemeinmedizinischen Weiterbildung in Berlin vertraglich geregelt.
Die Haftpflicht für Hebammen wird teurer, Krankenkassen wollen keinen entsprechenden Ausgleich zahlen - Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) greift nun moderierend in die festgefahrenen Verhandlungen zwischen Hebammen und Kassen ein.
Greift der seit diesem Jahr geltende Grundsatz 'Beratung vor Regress' auch für Verordnungen aus dem vorgelagerten Zeitraum? Alles spricht dafür, auch wenn manche Prüfgremien ihre eigene Realität schaffen.
Wachwechsel beim Gemeinsamen Bundesausschuss: Am 1. Juli übergibt Dr. Rainer Hess den Vorsitz an Josef Hecken. Damit endet eine Ära, die von fundamentalen Reformen des GBA geprägt war.
Wissenschaftler haben dem AOK-Hausarztvertrag im Südwesten gute Noten gegeben. Das ruft auch die Opposition im Bundestag auf den Plan: Sie fordert eine Reform der Reform für Hausarztverträge.