Rückgang der Infektionszahlen

Coronalage in Bayern entspannt sich – Katastrophenfall wird aufgehoben

In Bayern kehrt wieder ein stückweit Normalität ein. Ministerpräsident Markus Söder kündigt Lockerungen an. Aber wie werden das Impfen und die weiteren Maßnahmen nun gehandhabt?

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Markus Söder (CSU) mit Mappe unter dem ARm.

Markus Söder (CSU) auf dem Weg zur Sitzung des bayrischen Kabinetts am Freitag.

© Peter Kneffel / dpa

München. Ab der kommenden Woche sollen auch die Betriebsärzte gegen Corona impfen, so Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf einer Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung am Freitag. „Die Lage entspannt sich“, urteilte auch Staatsminister Klaus Holetschek (CSU), sichtbares Zeichen sei dafür die Belegung der Intensivbetten. Während der sogenannten dritten Welle waren 735 ICU-Betten belegt, jetzt sind es noch 299, so Holetschek.

Gleichzeitig seien bayernweit immer mehr Menschen geimpft. Auch wenn bis zum 30. Juni bei Inzidenzen über 100 noch die Bundesnotbremse gelte, werde für Inzidenz unter 100 der bayerische Weg eingeschlagen, verkündete Söder. Damit werde auch der Katastrophenfall wieder aufgehoben.

Kinder impfen: Orientierung an STIKO

Bei den Impfungen für Kinder und Jugendliche will sich die bayerische Regierung nach den Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission) richten. Die STIKO hat ihren Beschlussentwurf zu Corona-Kinderimpfungen an Länder und Fachgesellschaften geschickt. Das sagte der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens am Freitag.

Zuvor hatten er und andere STIKO-Mitglieder deutlich gemacht, dass keine allgemeine Empfehlung zum Impfen von Kindern zu erwarten ist. Ein Beschluss der Stiko und eine offizielle Bekanntgabe der Empfehlung mit wissenschaftlicher Begründung ist Mertens zufolge kommende Woche zu erwarten.

Mertens sagte zuvor am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“: „Es ist keine generelle Empfehlung der STIKO für alle gesunden Kinder zu erwarten.“ Es fehlten noch Daten, um das Risiko einer COVID-19-Erkrankung bei Kindern genau gegen das mögliche Risiko einer Impfung abwägen zu können. Erwartet wird eher eine eingeschränkte Empfehlung der Stiko – etwa für Kinder mit Vorerkrankungen.

In Bayern werde weiterhin unterschieden, ob der Inzidenzwert unter 50 liegt oder zwischen 50 und 100. In jedem Fall sollen Masken, Abstandsgebote und Testpflicht bleiben, hieß es bei der Pressekonferenz. Dafür darf die Gastronomie – auch innen – bis 24 Uhr öffnen, die Schüler haben ab dem 21. Juni wieder Präsenzunterricht. Der Corona-Selbsttest der Schüler und Studenten soll künftig in einen Ausweis eingetragen werden, der dann auch für andere Einrichtungen gelten soll.

Wieder mehr Lebensfreude für Bayern?

Veranstaltungen sind bei Inzidenz über 50 mit bis zu 50 Gästen außen und 25 Gästen innen erlaubt. Bei einer Inzidenz bis 50 dürfen 100 Menschen außen gemeinsam feiern und innen 50. „Genesene und Geimpfte zählen nicht dazu“, konkretisierte Söder. Damit könne in Bayern wieder mehr Lebensfreude zurückkehren.

„Über die Abi-Feiern müssen wir uns noch Gedanken machen“, erklärte Kultusminister Michael Piazolo. Für die Europameisterschaft sei Folgendes geplant: Von den Plätzen des Olympiastadions würden bis zu 20 Prozent vergeben. So könnten rund 14.000 Zuschauer die EM-Spiele live verfolgen. Das Innenministerium kümmere sich noch um ein entsprechendes Sicherheitskonzept. (bele/dpa)

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