Sanierungsplan

Schleswig-Holstein gibt imland keine Rückendeckung für Aus in Eckernförde

Das schleswig-holsteinische Landesgesundheitsministerium geht weiterhin von "Szenario 5" – mit stationärer Versorgung – für die imland Klinik Eckernförde aus. Das imland-Sanierungskonzept will dagegen auf das Krankenhaus verzichten.

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Wo geht’s lang in der Hängepartie um die imland-Klinik am Standort Eckernförde? „Eine Einschätzung durch das Land, den Standort Eckernförde ersatzlos zu streichen, ist nicht erfolgt“, hieß es zuletzt aus dem Landesgesundheitsministerium.

Wo geht’s lang in der Hängepartie um die imland-Klinik am Standort Eckernförde? „Eine Einschätzung durch das Land, den Standort Eckernförde ersatzlos zu streichen, ist nicht erfolgt“, hieß es zuletzt aus dem Landesgesundheitsministerium.

© Imland Klinik Eckernförde

Kiel. Die im Sanierungsplan der imland-Geschäftsführung vorgesehene komplette Schließung des Eckernförder Krankenhauses hat nicht den von der Klinik dargestellten Rückhalt im Landesgesundheitsministerium. Dies stellte das Ministerium als Reaktion auf die am Wochenende vorgestellten imland-Pläne klar.

"Eine Einschätzung durch das Land, den Standort Eckernförde ersatzlos zu streichen, ist nicht erfolgt", hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Mitteilung.

Imland hatte zuvor verbreitet, dass man die medizinischen Leistungen komplett an den Standort Rendsburg verlagern wolle und das Kieler Gesundheitsministerium dabei "der Sache nach" an seiner Seite habe.

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"Stationäre Versorgung nach wie vor möglich"

In der Klarstellung aus Kiel wird darauf verwiesen, dass im Krankenhausplan des Landes nach wie vor das "Szenario 5" für imland vorgesehen ist. Dieses Szenario sieht wie berichtet stationäre Leistungen in Eckernförde vor. Eine stationäre Versorgung dort sei "nach wie vor gegen und möglich", heiß es.

Außerdem betonte das Ministerium, dass es frühzeitig Unterstützung bei einer möglichen Ausgestaltung der stationären Versorgung in Eckernförde zugesagt habe. "Es liegt in der Hand des Klinikeigentümers, weitere Strukturüberlegungen zum Standort Eckernförde zu entwickeln", teilte das Haus von Ministerin Prof. Kerstin von der Decken (CDU) mit.

Dies könne zum Beispiel bedeuten, dass ein stationäres Angebot erhalten bleibt, das mit ambulanten Versorgungsangeboten vor Ort verzahnt wird. Weiter heißt es hierzu aus dem Ministerium: "Der Kreis hat hierzu bereits weitreichende Ideen entwickelt und vorgestellt und ist auch mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im Gespräch."

Klinikplanung und Insolvenzverfahren sind unabhängig voneinander

Die Geschäftsführung der insolventen imland Klinik hatte ihr Konzept im laufenden Sanierungsverfahren vorgelegt. Wie das Ministerium betonte, habe ein solches Konzept "zunächst keine Auswirkung auf den bestehenden Versorgungsauftrag oder die im Krankenhausplan festgelegten Standorte".

Krankenhausplanung und Insolvenzverfahren seien unabhängig voneinander. Eine Anpassung der Versorgungsstrukturen vor Ort erfolgt erst, wenn der Klinikträger einen entsprechenden Antrag einreicht.

Irritationen hat der imland-Sanierungsplan auch in der Landeshauptstadt Kiel hervorgerufen. Das kommunale Städtische Krankenhaus Kiel ist wie berichtet einer der Bieter für einen Einstieg bei imland. Von einer ersatzlosen Streichung des Eckernförder Standortes war dort bislang öffentlich nicht die Rede. (di)

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