Insolvenzverfahren

Flensburger Diako spürt wieder „Wasser unterm Kiel"

Der Insolvenzplan steht, der Gläubigerausschuss hat zugestimmt, der Stellenabbau ist beschlossen. Nach Aufhebung des Insolvenzverfahrens könnte die Diako in Flensburg wieder durchstarten.

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Flensburg. Die Diako Krankenhaus GmbH in Flensburg hat beim dortigen Amtsgericht am Freitag den Insolvenzplan eingereicht. Er sieht eine Entschuldung um einen zweistelligen Millionenbetrag vor, womit aus Sicht der GmbH die Aufhebung des laufenden Insolvenzverfahrens in „greifbare Nähe" rückt.

Am 15. Februar war der Insolvenzplan dem Gläubigerausschuss vorgestellt worden, der sich im Anschluss einstimmig für den Plan ausgesprochen hatte. Der Gläubigerausschuss ist das vom Amtsgericht eingesetzte Exekutivorgan aller Gläubiger.

Sachwalter Dr. Tjark Thies sagte dazu: "Neben der Entschuldung der Gesellschaft ist der Insolvenzplan auch die beste Lösung für die Gläubiger, um eine möglichst hohe Insolvenzquote zu erhalten.“

Weitere Schritte sind nun die Abstimmung der Gläubigerversammlung über die Annahme des Insolvenzplans Anfang April und die bei Zustimmung noch erforderliche gerichtliche Bestätigung. Bei planmäßigem Verlauf könnte das Insolvenzverfahren dann nach einer gesetzlich einzuhaltenden Frist von weiteren zwei Wochen aufgehoben werden.

„Kommunikation ist zu kurz gekommen"

Stefan Denkhaus, Generalhandlungsbevollmächtigter der Gesellschaft, sähe für die GmbH dann auch wegen der eingeschlagenen operativen Sanierungsmaßnahmen „wieder ausreichend Wasser unter dem Kiel." Wie berichtet, müssen 43 der insgesamt 1400 Beschäftigten des Flensburger Krankenhauses in eine Transfergesellschaft wechseln, weitere 23 hatten das Haus auf eigenen Wunsch verlassen.

Denkhaus kündigte Gespräche über die operative Sanierung mit den Chefärzten und der Belegschaft an. Er räumte ein: „Die Kommunikation ist in den Wochen der Insolvenzplanerstellung und der Nachverhandlung von zentralen Verträgen des Krankenhauses zu kurz gekommen.“

Diako-Geschäftsführer Ingo Tüchsen betonte, dass der Versorgungsauftrag für die Patienten in „vollem Umfang" erfüllt werde. Außerdem versicherte er: „Für die Kolleginnen und Kollegen ist das Diako Krankenhaus ein zukunftsfähiger und sicherer Arbeitgeber.“

Spekulationen gibt es allerdings über den Fortbestand und den künftigen Leistungsumfang der Gynäkologie, die laut Medienberichten mit Personalengpässen zu kämpfen hat. (di)

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