Bayern

Holetschek ruft zu mehr HPV-Impfungen auf

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek ist mit den Impfquoten im Land eigentlich zufrieden – nur bei der Impfung gegen Humane Papillomviren sieht er noch erheblichen Nachholbedarf.

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Bei der HPV-Impfung gibt es noch erhebliche Lücken. (Symbolbild mit Fotomodell).

Bei der HPV-Impfung gibt es noch erhebliche Lücken. (Symbolbild mit Fotomodell).

© Mathias Ernert

München. In Bayern sind auch während der Corona-Pandemie die Impfquoten bei Kinderschutzimpfungen stabil geblieben. Das und mehr geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport hervor.

Die Pandemie hat wohl zu keinem Rückgang der Kinderschutzimpfungen geführt. Dem aktuellen Gesundheitsreport des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zufolge sind die Impfquoten bei Masern, Mumps- und Rötelnimpfung (MMR-Impfung) sowie bei der Impfung gegen Windpocken sogar gestiegen. Darauf weist Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hin – und führt dies auf eine intensive Aufklärungsarbeit im Freistaat zurück.

Bei Tetanus Durchimpfung von 96 Prozent

Konkret lag etwa die Quote der zweiten Impfung gegen MMR bei Kleinkindern in Bayern beim Geburtsjahrgang 2019 bei 79,3 Prozent. Beim Geburtsjahrgang 2018 waren es noch 73,8 Prozent und zwei Jahre zuvor 68,2 Prozent.

Der Impfstatus der Kinder im Einschulungsalter befindet sich auf gleichbleibend hohem Niveau: Die Durchimpfungsrate bei Tetanus liegt zum Schuljahr 2020/2021 bei 95,7 Prozent (deutschlandweit: 92,6 Prozent) und bei Kinderlähmung bei 94,6 Prozent (deutschlandweit: 91,9 Prozent).

Geringfügig gesunken indes sind die bayerischen Impfquoten für Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hib (Haemophilus influenzae Typ b) und Pneumokokken. Die Impfquote für Meningokokken C ist gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben; die Quoten für Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln und Windpocken (Varizellen) verzeichnen einen leichten Anstieg.

HPV: Keine 50 Prozent der 18-jährigen Mädchen geimpft

Ergeben hat der aktuelle Gesundheitsreport aber auch: Bei der Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) zur Krebsvorsorge besteht weiter Nachholbedarf.

Zwar ist laut Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) die Zahl der HPV-Impfungen während der Corona-Pandemie stabil geblieben. Bei den Jungen gab es seit Einführung der Impfempfehlung in 2018 bis 2021 sogar eine Zunahme. Stand 2020 waren in Bayern jedoch nur 47,6 Prozent der 18-jährigen Mädchen geimpft.

„Das ist zu wenig, denn Schätzungen zufolge infizieren sich 75 bis 80 Prozent der Menschen irgendwann im Leben mit dem Virus“, so Holetschek. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren. Auch bis zum 18. Geburtstag empfiehlt die STIKO eine Nachholimpfung. (mic)

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