Corona-Impfung von Teenagern

Lauterbach sieht STIKO in einer „Außenseiterposition“

Der Druck auf die Ständige Impfkommission in Sachen Impfangebot für Kinder und Jugendliche wächst. Jetzt äußerte sich auch SPD-Experte und Epidemiologe Karl Lauterbach.

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Berlin. Der SPD-Gesundheitspolitiker Professor Karl Lauterbach hat die Ständige Impfkommission (STIKO) für ihre Haltung zur Corona-Impfung von Teenagern kritisiert. Auch wenn die STIKO in der Vergangenheit immer gute Arbeit geleistet habe, nehme sie in der Diskussion um die Impfung von Kindern und Jugendliche eine „Außenseiterposition“ ein, sagte Lauterbach dem „Deutschlandfunk“ am Montag.

International wachse die Zahl politikberatender wissenschaftlicher Gremien, die sich für eine Impfung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren aussprechen, betonte Lauterbach. Eine Durchseuchung mit der Delta-Variante sei viel riskanter als die Impfung.

Durchseuchung mit Delta gefährlicher als Impfung

Letztere sei gut untersucht, so Lauterbach. „Wir haben mittlerweile viel Erfahrung.“ Die STIKO empfiehlt die Verabreichung der Vakzine bislang nur an Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen. Die STIKO erkläre, ihr fehlten für die generelle Impfempfehlung die Daten, monierte Lauterbach. „Sie sagen aber nicht genau, welche Daten.“ Kinder- und Jugendärzte hatten die STIKO ebenfalls aufgefordert, sich zeitnah zu äußern.

Bund und Länder beraten bei einer Gesundheitsministerkonferenz an diesem Montag über das Thema. Laut einer Beschlussvorlage des Bundesgesundheitsministeriums sollen alle Kinder und Jugendliche ein Impfangebot erhalten. (hom)

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