Sachsen/Thüringen

Protest gegen Übergriffe auf Impfärzte

Kammer und KV in den beiden Freistaaten verurteilen Angriffe und Drohbriefe auf Ärzte. Rechtliche Schritte sollen folgen.

Veröffentlicht:

Dresden. Die Sächsische Landesärztekammer hat Angriffe auf Ärzte, die gegen Corona impfen, scharf verurteilt. „Es ist unfassbar, dass ausgerechnet die Menschen in der Bevölkerung, die sich durch den Staat gegängelt und unterdrückt fühlen, die behaupten, ihre Meinung nicht frei äußern zu können, zu solchen aggressiven Mitteln greifen“, sagte Kammerpräsident Dr. Erik Bodendieck in Dresden.

Weder Staat, Impfanhänger, Wissenschaftler, Ärzte, Pflegepersonal und Polizei hätten „jemals zur Androhung von körperlicher Gewalt gegriffen“, um für die Impfung zu werben. „Gewalt oder der Aufruf zur Gewalt dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz finden“, fügte Bodendieck an. „Die Landesärztekammer verurteilt das aufs Schärfste und wird jedes Kammermitglied hier nach Kräften unterstützen.“ Nach einem Brandanschlag auf ein Impfzentrum im Freistaat im September ermittelt aktuell das Landeskriminalamt.

Drohbriefe an mehrere Ärzte

In Thüringen haben mehrere Ärzte, die gegen COVID-19 impfen, Drohbriefe erhalten. Die Briefe einer Person aus dem Lager der Impfgegner seien seit Freitag bei Medizinern eingegangen, sagte Jörg Mertz, Leiter des Pandemiestabs der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), am Mittwoch.

Auch der KV-Vorstand habe einen solchen Brief erhalten. Die Briefe seien von einer „gewissen Radikalität, die wir so nicht kennen“, sagte Mertz. Die Person sei bekannt, da sie ihren Namen und ihre Adresse in den Briefen hinterlassen habe. Die KV will rechtliche Schritte gegen sie einleiten.

Laut Mertz sind vor allem Ärzte aus Nordthüringen betroffen, dort seien die Briefe abgeschickt worden. Derzeit meldeten sich noch immer betroffene Ärzte bei der KV und der Landesärztekammer. Diese hatte sich in der vergangenen Woche in einer Resolution gegen eine zunehmende verbale und auch physische Gewalt gegen Ärzte in der Corona-Pandemie gewandt. Anfang September war in Thüringen ein Impfteam in Gera von einem Mann angegriffen worden, er verletzte zwei medizinische Fachangestellte. (sve/dpa)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Lesetipps
Professor Jan Galle

© Dirk Hoppe/NETZHAUT

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus