Baden-Württemberg

Psychotherapeuten: Nur sieben Traumaambulanzen reichen nicht!

Den Aufbau von wenigstens 20 Traumaambulanzen fordern Psychotherapeuten in Baden-Württemberg. Derzeit sei das Bundesland weit davon entfernt, Gewaltopfern schnelle Hilfe anbieten zu können.

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Stuttgart. Angesichts der hohen Zahl von Sexualdelikten bemängeln Psychotherapeuten die aus ihrer Sicht völlig unzureichende Zahl an Traumaambulanzen im Südwesten. „Eine rasche Versorgung ist in Baden-Württemberg trotz gesetzlicher Verpflichtung nicht gewährleistet“, kritisierten die Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg und der Opferschutzverein BIOS-BW am Freitag in Stuttgart.

Seit dem 1. Januar 2021 hätten zwar alle Opfer von Gewalttaten einen weitgehenden Rechtsanspruch auf Leistungen der Traumaambulanz. „Doch in keinem Bundesland gibt es relativ zur Einwohnerzahl weniger Traumaambulanzen als in Baden-Württemberg“, so die Experten.

Mehr als 20 Traumaambulanzen fehlen zum Bundesdurchschnitt

In dem Bundesland fehlten mehr als 20 Traumaambulanzen, um den Bundesdurchschnitt zu erreichen. Wichtig sei es vor allem, eine Versorgung in der Fläche anzubieten. Es sei eine gesellschaftliche und gesetzliche Pflicht, Opfer von Gewalt- und Sexualstraftaten frühzeitig durch psychotherapeutisch kompetentes Fachpersonal zu unterstützen. „Aber Opfer von Gewalt und Sexualstraftaten haben in Baden-Württemberg keine wirkliche Lobby“, sagte der frühere Richter Klaus Böhm von der von Richtern und Staatsanwälten gegründeten Karlsruher Behandlungsinitiative Opferschutz (BIOS-BW). Die Kammer warnte vor allem vor den Kosten einer mangelnden Versorgung.

Laut Landespsychotherapeutenkammer gibt es in Baden-Württemberg sieben Traumaambulanzen, davon zwei für Kinder. (dpa)

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