Personalie

Drei Wissenschaftler erhalten den Preis für Biochemische Analytik

Kai Simons, Andrej Shevchenko und Andreas Greinacher werden von den Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin ausgezeichnet. Sie haben ein hochauflösendes Lipidprofil entwickelt.

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DGKL-Preis für Biochemische Analytik 2022 an Transfusionsmediziner Prof. Dr. Andreas Greinacher

DGKL-Preis für Biochemische Analytik 2022 an Transfusionsmediziner Prof. Dr. Andreas Greinacher

© Manuela Janke

Mannheim. Der Biochemiker Professor Kai Simons, der analytische Chemiker Professor Andrej Shevchenko und der Transfusionsmediziner Professor Andreas Greinacher erhalten den diesjährigen Preis für biochemische Analytik. Das hat die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin am Donnerstag mitgeiteilt. Die drei Wissenschaftler werden ausgezeihnet, weil sie ein hochauflösendes Lipidprofil entwickelt und herausgefunden haben, wie vakzin-induzierte Hirnenventhrombosen entstehen.

Gemeinsam hätten Kai Simons und Andrej Shevchenko die weltweit-einzigartige quantitative Shotgun-Lipidomik-Plattform entwickelt, heißt es. Die auf hochauflösender Massenspektrometrie-basierende Methode ermöglicht dabei hochempfindliche und absolute-quantitative Analysen von Lipidmolekülen aus kleinen Mengen von Zellen, Geweben und Körperflüssigkeiten. Die Quantifizierung von teils mehreren tausend unterschiedlichen Lipidmolekülen erfolgt dabei zeitgleich aus einer Probe. Molekül für Molekül wird so, bis hin zu den einzelnen Fettsäurebausteinen der Lipide, aufgeschlüsselt und es entsteht eine molekulare Signatur des Lipidoms. Da die Shotgun-Lipidomik zudem für den Hochdurchsatz geeignet ist, könne die Methode für die molekulare Diagnostik angewendet werden, wo bereits wegweisende Beobachtungen zum Beispiel bei Stoffwechselstörungen erzielt worden seien.

Professor Andreas Greinacher fand mit seinem Forscherteam die Ursache für das „VITT-Syndrom – der Vakzine-induzierten immunogenen thrombotischen Thrombozytopenie (VITT)“ heraus, das nach Impfung mit Adenovirusvektor basierten COVID-19 Impfstoffen auftritt. Die Greifswalder Untersuchungen hätten gezeigt, dass ein Eiweiß von Blutplättchen, der Plättchenfaktor 4 (PF4), mit Bestandteilen des Impfstoffs interagiert. Das dadurch veränderte PF4 wird von Antikörper-bildenden Zellen des Immunsystems erkannt und diese Zellen beginnen dann, Antikörper gegen das körpereigene Eiweiß zu bilden. Diese Antikörper aktivieren Blutzellen. Die Folge: In einigen seltenen Fälle kam es zu Verklumpungen im Blut der Geimpften und löste eine Hirnvenenthrombose aus. (kaha)

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