44. Hausärztinnen- und Hausärztetag

Hausärzte kritisieren Kollegen mit Subspezialisierung auf Hausarztsitzen

Immer öfter werden hausärztliche Vertragsarztsitze von Kollegen mit Subspezialisierung übernommen, mahnt der Hausärztinnen- und Hausärzteverband. Eine Versorgungsverlagerung, die die KVen dringend stoppen müssten.

Veröffentlicht:
Arzt Patienten Gespräch

Arbeitet der Arzt hausärztlich oder nur noch im Rahmen seiner Subspezialisierung? (Symbolbild mit Fotomodell)

© Jochen Tack / imageBROKER / picture alliance

Berlin. Es besteht Redebedarf mit KBV und Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). Die Delegierten des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands haben ihrem Vorstand am Freitag in Berlin aufgegeben, die KBV darauf aufmerksam zu machen, dass freie hausärztliche Sitze zunehmend von Ärzten übernommen würden, „die dann nur noch im Rahmen einer Subspezialisierung arbeiten“, also etwa ausschließlich diabetologisch, kardiologisch, onkologisch oder rheumatologisch tätig sind. Dadurch würden die Sitze de facto der hausärztlichen Versorgung entzogen. Dem müssten die KVen Einhalt gebieten.

Diese Versorgungsverlagerung komme vor allem in größeren Städten gehäuft vor, berichtete Mit-Antragsstellerin Dipl.-Med. Ingrid Dänschel. Die hausärztliche Versorgung verteile sich damit auf immer weniger Hausärztinnen und Hausärzten, „obwohl faktisch alle Sitze besetzt sind“, kritisierte sie.

Es geht auch um die Honorartöpfe

Dänschel ärgert sich aber über noch etwas: Der „Hausarzttopf“ der KV werde durch die Abrechnung dieser nur scheinbar hausärztlich tätigen Kollegen für Leistungen angezapft, die in den Bereich der Gebietsärzte gehören. Dänschel: „Sie greifen in unseren Topf.“

Gleichzeitig komme es in der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) zu einer „nichtvertragskonformen Inanspruchnahme durch die Patienteninnen und Patienten einer zweiten Hausarztpraxis (die eigentlich keine ist)“, heißt es in dem Antrag, den die Delegierten in Berlin mit großer Mehrheit beschlossen. Die Folge sei, dass Patienten dadurch unverschuldet aus der HZV ausgeschrieben würden, „weil sie gar nicht erkennen können, dass sie nicht einen Hausarzt, sondern einen Spezialisten aufsuchen“. (reh)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Multiresistente gramnegative Erreger

Die Resistenzlage bei Antibiotika ist kritisch

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Shionogi GmbH, Berlin
In Deutschland leben derzeit etwa 96.700 Menschen mit einer HIV-Infektion.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Unternehmen im Fokus

Wie können wir die HIV-Epidemie beenden?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried b. München
Abb. 1: Eszopiclon verbesserte signi?kant beide polysomnographisch bestimmten primären Endpunkte: Schla?atenz (a) und Schlafe?zienz (b)bei älteren Patienten mit chronischer primärer Insomnie (jeweils p0,05)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [20]

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafstörungen können typische Altersprozesse triggern und verstärken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: HENNIG Arzneimittel GmbH & Co. KG, Flörsheim
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Welche neuen ePA-Funktionen 2026 kommen sollen

Lesetipps
Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden

Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko