Zi-Studie

Vor allem Hausärzte kümmern sich um COVID-Patienten

In den Vertragsarztpraxen wurden weniger ältere COVID-Patienten versorgt als angenommen. Regionale Unterschiede gibt es bei den Erkrankungszahlen.

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Berlin. In der ersten Phase der Corona-Pandemie sowie in der Abklingphase sind von Januar bis September 2020 in Vertragsarztpraxen 285.000 Patienten mit laborbestätigter COVID-19-Diagnose behandelt worden. Hinzu kamen fast 170.000 Patientinnen und Patienten mit epidemiologisch gesicherter Diagnose ohne Labornachweis und unabhängig von der klinischen Symptomatik.

Das geht aus einer Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor, die am Donnerstag veröffentlicht worden ist. Das mittlere Alter der COVID-Patienten lag dabei etwas unter dem Durchschnitt aller GKV-Versicherten. 93,5 Prozent der COVID-Patienten wurden lediglich in einem Quartal behandelt, 6,1 Prozent in zwei Quartalen und lediglich 0,4 Prozent in drei Quartalen. Insgesamt gab es in Ballungsräumen in Süd- und Westdeutschland deutlich mehr COVID-Fälle als im Norden und vor allem im eher dünnbesiedelten Nordosten.

Überrascht zeigt sich der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik Graf von Stillfried, dass vor allem ältere Patienten deutlich seltener in den Praxen behandelt wurden als erwartet. „Das weist darauf hin, dass diese Gruppe aufgrund der alters- und vorerkrankungsbedingten Risikokonstellation für einen schweren Erkrankungsverlauf primär und aufgrund erhöhter Sterblichkeit häufiger ausschließlich stationär versorgt wurde“, so von Stillfried.

Auch Kinder und Jugendliche seien zu diesem frühen Zeitpunkt seltener unter den COVID-Patienten zu finden gewesen. Sie würden somit im Rückblick als Treiber der Pandemie ausscheiden, lautet von Stillfrieds Analyse.

Über 90 Prozent der Patientinnen und Patienten wurden in Hausarztpraxen versorgt. (chb)

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