Offener Brief

Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel: Kinderärzte et al. drängen FDP-Chef Lindner zum Einlenken

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Berlin. 61 Organisationen aus Medizin, Wissenschaft, Verbraucher- und Kinderschutz haben die FDP aufgefordert, sich stärker für eine gesündere Ernährung junger Menschen einzusetzen. In einem offenen Brief verlangt das Bündnis von den Freidemokraten, geplanten Beschränkungen bei der Werbung für ungesunde Lebensmittel an die Adresse von Kindern zu unterstützen.

Die Partei stelle sich mit ihrer Ablehnung „gegen den einhelligen Konsens in der Wissenschaft und unter Fachorganisationen“, heißt es in dem an den FDP-Vorsitzenden Christian Lindner gerichteten Schreiben, das der „Süddeutschen Zeitung“ (online) vorab vorliegt. Dies bedeute „eine klare Absage an den Gesundheitsschutz von Kindern und Jugendlichen“.

Zu den Unterzeichnern gehören der AOK-Bundesverband, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ), die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und das Deutsche Kinderhilfswerk.

SPD, FDP und Grüne haben Werbebeschränkungen grundsätzlich im Koalitionsvertrag vereinbart. Diese sollen für Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt gelten, die bei Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige gezeigt wird.

In der FDP gibt es jedoch Vorbehalte gegen den Gesetzentwurf von Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne). Nach Kritik hatte der Minister die vorgesehen Beschränkungen Ende Juni noch einmal enger gefasst. Werbeverbote für Produkte mit zu viel Zucker, Fett und Salz sollten nun etwa auf Zeiten konzentriert werden, in denen besonders viele Kinder Fernsehen schauen. (dpa)

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Kommentare
Andreas Hoffmann 20.08.202317:36 Uhr

„61 Organisationen aus Medizin, Wissenschaft, Verbraucher- und Kinderschutz“ fürchten also Selbstverantwortung wie der Teufel das Weihwasser?! Ein Armutszeugnis für den Zustand unserer Gesellschaft. Statt Gesundheitskompetenz in den Schulen zu vermitteln und täglichen Sportunterricht für alle Jahrgangsstufen verpflichtend einzuführen, soll es ein Werbeverbot richten? Umsatzsteuerbefreiung für unverarbeitete Grundnahrungsmittel auf der einen Seite, Selbstbeteiligung bei Heilbehandlungen auf der anderen Seite, und wenn wir einmal dabei sind deutliche Verbesserung bei präventiven ärztlichen Leistungen - damit könnte man tatsächlich was erreichen. Aber Symbolpolitik wie ein Werbeverbot lockt 61 Verbände aus den Elfenbeintürmen…

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