TK-Projekt

AU-Bescheinigung digital direkt zum Arbeitgeber

Das Pilotprojekt der Techniker Krankenkasse zur digitalen Übermittlung von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen geht in die nächste Runde. Jetzt werden Arbeitgeber in das Projekt einbezogen, sofern TK-Versicherte zustimmen.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
Dank eAU weniger Probleme mit Unleserlichkeit.

Dank eAU weniger Probleme mit Unleserlichkeit.

© Henrik Dolle / Fotolia

KÖLN. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat ihr Pilotprojekt zur elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ausgeweitet.

Einige TK-Versicherte haben jetzt die Möglichkeit, die Bescheinigung digital direkt an den Arbeitgeber schicken zu lassen. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter der TK und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel.

Im September 2017 hatte die Kasse mit der Erprobung der eAU begonnen. In einem ersten Schritt ging es um die elektronische Übermittlung aus der Praxissoftware heraus direkt an die TK.

Zurzeit nehmen an dem Pilotprojekt 16.200 Versicherte teil, außerdem rund 510 Ärzte aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Nach Angaben der Kasse sind bislang 38.000 Bescheinigungen auf diesem Weg verarbeitet worden.

An dem Projekt hatten zunächst Ärzte aus Schleswig-Holstein teilgenommen, die mit dem Praxisprogramm des Anbieters MediSoftware arbeiten. Dann kamen die Ärzte aus Hamburg und zuletzt aus Nordrhein-Westfalen hinzu.

In NRW sind es Ärzte, die mit der Duria-Software arbeiten. Nach Angaben des Duria-Vorsitzenden Dr. Erich Gehlen nutzen immer mehr der angeschlossenen Praxen das eAU-Verfahren. "Es gibt nur positive Rückmeldungen der Patienten", sagt er.

Einbezug von Arbeitgebern

In einem zweiten Schritt werden jetzt Arbeitgeber in das Projekt einbezogen. Wenn der Versicherte zustimmt, kann der Arzt die AU über den SafeMail-Dienst der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein oder über KV-Connect an die TK schicken.

Die Mitarbeiter des Uniklinikums oder der TK müssen sich dann nur noch mündlich bei ihrem Arbeitgeber krank melden.

"Die digitale Krankschreibung ist ein gutes Beispiel für echte Vereinfachung und Beschleunigung durch die Möglichkeiten der Digitalisierung", sagt der stellvertretende TK-Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast.

Für die Kasse hat das Verfahren zudem den Vorteil, dass die Bescheinigungen tatsächlich bei ihr ankommen – es ist nicht selten, dass Versicherte die AU zwar beim Arbeitgeber einreichen, aber nicht an die Kasse schicken.

Entlastung und Klarheit

Die Beteiligten versprechen sich von der elektronischen Übermittlung auch eine Entlastung der Personalabteilungen und den Verzicht auf den massenhaften Ausdruck von Papier.

Außerdem soll es weniger Unklarheiten wegen unleserlicher Bescheinigungen und weniger Anfragen beim Arzt wegen fehlender Krankmeldungen geben.

Die TK plant, auch den Versicherten künftig die AU-Bescheinigung digital zur Verfügung zu stellen. Wann das geschieht, steht noch nicht fest.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Praxisverwaltung

Doctolib bringt neues KI-PVS an den Start

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie