Deutschlandweit

Feldversuch mit digitalem Corona-Impfpass gestartet

In einem bundesweiten Feldversuch in ausgewählten Impfzentren erhalten Corona-Impflinge über die Anwendung „CovPass“ ein digitales Impfzertifikat. So soll die Praxistauglichkeit geprüft werden.

Benjamin LassiweVon Benjamin Lassiwe Veröffentlicht:
Ronald Fritz, Projektmanager von IBM, zeigt während eines Pressetermins im Impfzentrum Babelsberg das Beispiel eines Digitalen Impfpasses.

Ronald Fritz, Projektmanager von IBM, zeigt während eines Pressetermins im Impfzentrum Babelsberg das Beispiel eines Digitalen Impfpasses.

© Soeren Stache / dpa-Zentralbild-Pool / picture alliance

Potsdam. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum digitalen Corona-Impfpass: Im Impfzentrum in der Potsdamer Metropolishalle begann am Donnerstag ein bundesweiter Feldversuch, bei dem das Verfahren zur Ausstellung von QR-Codes für den geplanten digitalen Impfpass erprobt werden soll.

Für rund 30 Impflinge am Tag soll mittels der Anwendung „CovPass“ ein digitales Impfzertifikat erstellt werden, das von den Geimpften später in eine entsprechende App auf ihrem Handy geladen werden kann.

„Wollen kein Bürokratiemonster erschaffen“

„Der Impfpass muss praxistauglich sein“, sagte das für Digitalisierung zuständige Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Holger Rostek, am Donnerstag. „Wir wollen Kinderkrankheiten erkennen, bevor das System in die Praxen kommt.“ Man wolle impfen und „kein Bürokratiemonster erschaffen.“

Staatssekretär Michael Ranft betonte, Brandenburg sei „nicht so schlecht, wie immer gesagt wird.“ Der Feldversuch zeige, dass es eine „gute Zusammenarbeit des Landes mit der Kassenärztlichen Vereinigung“ gebe.

Die Zertifikate für die „CovPass“-App sollen nach Angaben des Abteilungsleiters für Digitales im Bundesministerium für Gesundheit, Gottfried Ludewig, auch mit der Corona-Warn-App des Bundes funktionieren. Deren Funktionalitäten sollen dahingehend erweitert werden, auch Impfungen anzeigen zu können.

Die App solle „allerspätestens Ende Juni“ in Betrieb gehen. Dann sollten auch alle Impflinge bei ihrer Zweitimpfung ein entsprechendes Zertifikat erhalten.

App soll auch offline funktionieren

Für Bundesbürger, die bis dahin schon komplett geimpft wurden, soll es mehrere Möglichkeiten geben, die Impfungen in die App hochzuladen. Wer in einem Impfzentrum geimpft wurde, bekommt den dafür nötigen QR-Code nach Einführung der App automatisch per Post. Wer in einer Arztpraxis zweitgeimpft wurde, soll ihn dort oder alternativ auch in einer Apotheke erhalten können.

„Die Apotheken überprüfen jeden Tag unzählige Rezepte auf ihre Echtheit, das können sie auch mit Impfnachweisen tun“, ist Ludewig überzeugt. Zudem soll es auch möglich sein, überstandene Corona-Erkrankungen in der App anzuzeigen.

Wie der Projektmanager des Technologiekonzerns IBM, Ronald Fritz, sagte, soll die App offline ebenfalls funktionieren. So könnten die Impfungen auch in Funklöchern nachgewiesen werden. Wer kein Smartphone besitze, könne den Code auch auf Papier nachweisen – und „natürlich bleibt der gelbe Papierimpfpass weiterhin gültig.“

Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Preisträger gekürt

Galenus-Preis und Charity Award: Das sind die diesjährigen Gewinner

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München
Schnelle Kommunikation, aber sicher: Das hilft Teams unterschiedlicher Einrichtungen bei der effizienten Zusammenarbeit.

© [M] Famedly

Neues Kooperationswerkzeug im Netz

Effiziente Kommunikation: Der schnelle Draht von Team zu Team

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Anwendungsbeobachtung in deutschen Praxen

Wofür Hausärzte den CRP-Schnelltest primär nutzen

Point-of-Care-Testung

Die geplante Honorar-Absenkung bei den HbA1c-Tests trifft Diabetologen hart

Kooperation | In Kooperation mit: den Akkreditierten Laboren in der Medizin ALM e.V.
Lesetipps
Test auf altersbedingte Makuladegeneration (AMD): Demenzmedikamente können möglicherweise vor der Entwicklung bestimmter AMD-Typen schützen. (Symbolbild mit Fotomodell)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Makuladegeneration

Demenzmedikamente: Keine Unterschiede im AMD-Risiko