Corona-Impfstoff

Bund steigt mit 300 Millionen bei CureVac ein

Die Bundesregierung beteiligt sich an dem Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac und unterstützt damit direkt die Entwicklung eines mRNA-Impfstoffs.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:
Halb bei der Pressekonferenz in Berlin vor Ort präsent , halb virtuell: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU, l.) und Staatssekretär Ulrich Nußbaum (r.) mit Investor Dietmar Hopp (auf dem Bildschirm) und dem Vorstandsvorsitzenden des Biotech-Unternehmens Curevac Dr. Franz-Werner Haas (nicht im Bild).

Halb bei der Pressekonferenz in Berlin vor Ort präsent , halb virtuell: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU, l.) und Staatssekretär Ulrich Nußbaum (r.) mit Investor Dietmar Hopp (auf dem Bildschirm) und dem Vorstandsvorsitzenden des Biotech-Unternehmens Curevac Dr. Franz-Werner Haas (nicht im Bild).

© dpa

Berlin. Um die Erforschung eines Corona-Impfstoffs zu beschleunigen, steigt der Bund beim deutschen Biotech-Unternehmen CureVac ein. Vorgesehen sei eine Investition in Höhe von 300 Millionen Euro, teilte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Montag in Berlin mit.

Das Geld werde über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingespeist, so Altmaier. Die KfW halte damit einen Anteil von rund 23 Prozent an CureVac. Die unternehmerische Unabhängigkeit der Tübinger Biotechfirma bleibe aber unberührt, betonte der Wirtschaftsminister. Der Bund nehme keinen Einfluss auf geschäftspolitische Entscheidungen.

Weiterer Partner aus UK

CureVac gehört zu den weltweit zahlreichen Unternehmen, die derzeit an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs arbeiten. Experten gehen davon aus, dass ein Impfstoff gegen SARS-CoV-2 allerfrühestens Ende dieses Jahres bereitsteht.

Am vergangenen Wochenende hatte das Bundesgesundheitsministerium mitgeteilt, Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande hätten einen ersten Vertrag über 300 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus geschlossen. Vertragspartner ist AstraZeneca, die einen Impfstoff-Kandidaten von der Universität Oxford einlizenziert haben und nun weiterentwickeln.

Altmaier betonte, die Investition in die CureVac AG sei Teil des kürzlich beschlossenen Corona-Konjunkturpakets. Ein Ziel der Bundesregierung sei es, bei der Herstellung von Wirkstoffen und deren Vorprodukten sowie in der Impfstoffproduktion mehr Unabhängigkeit zu erlangen. „Mit dieser Investition tun wir einen ersten Schritt in diese Richtung.“

„Vorne mit dabei“

Keiner wisse derzeit, welches Unternehmen wann den ersten Impfstoff gegen Corona entwickeln und auf den Markt bringen werde, so Altmaier. „Aber wir wissen eines: CureVac ist in dieser Entwicklung vorne mit dabei.“ Es sei wichtig, erfolgversprechende Schlüsseltechnologien am Standort Deutschland zu stärken. „Das gilt ganz besonders für die Biotechnologie und für Life Sciences.“

Dietmar Hopp, Hauptanteilseigner bei CureVac, betonte, die Corona-Pandemie wirke wie ein „Weckruf“ für Gesellschaft und Politik. „Man scheint zu verstehen, dass die Pharma- und Biotechindustrie systemrelevant sind und man ihr Engagement braucht.“

Dr. Franz-Werner Haas, amtierender Chief Executive Officer und Chief Operating Officer von CureVac, sagte, mit der „klaren Unterstützung“ des Bundes gewinne das Unternehmen „finanzielle Reichweite und Stabilität“ für die weitere Entwicklung seiner mRNA-Technologie. „Zugleich bewahren wir durch diese Vereinbarung unseren vollen unternehmerischen Handlungsspielraum.“

Grüne: Schädliche Stragegie

Die Grünen-Fraktion im Bundestag warf der Bundesregierung vor, mit ihrer „Germany First“-Strategie eine „schädliche internationale Konkurrenz um den Impfstoff“ zu fördern.

Das treibe nicht nur die Preise nach oben, sondern gefährdet auch den schnellen Zugang gerade von Risikogruppen zu Impfstoffen, erklärten die Berichterstatterin für Infektionsschutz der Fraktion, Kordula Schulz-Asche, und der Sprecher für Forschung, Wissenschaft und Hochschule, Kai Gehring, am Montag.

Die Bundesregierung müsse sich entscheiden, ob sie bei Impfstoffen auf die „nationale Karte“ setzen wolle oder ob ein Covid-19-Impfstoff ein „globales, öffentliches Gut“ sein solle, so die Grünen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Finanzmärkte

apoBank blickt optimistisch auf das Anlagejahr 2026

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?