Angst um Markenauftritt

DiGA-Hersteller nach Facebook-Umbenennung unter Zugzwang

Das Logo des Digitalkonzerns Meta und der Migräne-App M-Sense ähneln sich stark. Für das E-Health-Unternehmen ein Grund zu handeln – das Vertrauen der Ärzte in die DiGA sei in Gefahr.

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Berlin. Das Logo des neuen Facebook-Mutterkonzerns Meta ruft den Hersteller einer Digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) für Migränepatienten auf den Plan. Der Hersteller sieht sich nun gezwungen, dass Logo seiner Migräne-App M-Sense (PZN: 17169789) zu ändern.

Hintergrund ist das in der vergangenen Woche präsentierte Logo des Digitalkonzerns Meta. Es ist nahezu identisch zu dem Logo für die Migräne-DiGA M-Sense des Berliner E-Health-Unternehmen Newsenselab. Das geschwungene M, das im Falle von M-Sense wiederkehrende Migräneschübe symbolisieren soll, unterscheidet sich nur in der Farbe von dem Logo des Digitalkonzerns Meta.

Der Berliner DiGA-Hersteller sieht in der Ähnlichkeit der Logos Gefahr für seinen Markenauftritt – auch, weil Facebook immer wieder aufgrund seines Umgangs mit Daten in der Kritik steht. „Die Wahrnehmung von Facebook/Meta insbesondere beim Umgang mit Nutzerdaten könnte uns empfindlich schaden“, heißt es seitens des Unternehmens. „Daten sind aber entscheidend, um Migränepatienten und ihre behandelnden Ärzte sinnvoll zu unterstützen.“

Twitter-Angriff mit hoher Resonanz

Das Berliner-E-Health-Unternehmen entschied sich als Reaktion auf das Facebook-Rebranding für einen Angriff über Social Media. „Wir fühlen uns geehrt, dass Facebook sich von dem Logo unserer Migräne-App hat inspirieren lassen“, schreibt das Unternehmen im Kurznachrichtendienst Twitter und dem Karriereportal Linkedin. „Vielleicht lassen sie sich auch von unseren Datenschutzverfahren inspirieren.“

Die Beiträge erfuhren binnen weniger Stunden enorme Resonanz. M-Sense strebt nun ein Rebranding an. Verantwortungsvolle Datennutzung mit einem Fokus auf die Nutzer, und nicht auf den Profit von Dritten, sei „das Herz der Wertvorstellung von Newsenselab“. Deswegen müsse sich das Start-up nicht nur in puncto Datenschutz, sondern auch was die visuelle Gestaltung angeht von dem Socialmedia-Riesen Meta absetzen.

Die Dachmarke Meta soll künftig über Diensten wie Facebook und Instagram stehen. Der neue Konzernname soll den Fokus auf die geplante digitale Welt „Metaverse“ lenken, die physische und virtuelle Elemente vereint. (mu/dpa)

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