Bachelorarbeit

IT-Student entwickelt Roboter, der Blut abnehmen soll

Bei der Blutabnahme durch medizinisches Fahrpersonal können Fehler passieren. Daher baute ein Student aus Dortmund einen Roboter, der die Venenpunktion künftig übernehmen könnte.

Veröffentlicht:
Mithilfe der umgebauten Webcam werden die Venen auf Aron Hemmis Unterarm deutlich sichtbar.

Mithilfe der umgebauten Webcam werden die Venen auf Aron Hemmis Unterarm deutlich sichtbar.

© Benedikt Reichel / FH Dortmund

Dortmund. Aron Hemmis hat noch nie einem Menschen Blut abgenommen. Aber: Er hat einen Roboter entwickelt, der dazu einmal im Stand sein soll. Dafür wurde der Student der Informationstechnik nun als bester Bachelor-Absolvent des Fachbereichs gewürdigt, teile die Fachhochschule Dortmund am Freitag mit.

Zunächst beschäftigte sich Hemmis damit, wie der Roboter die Vene „sehen“ kann. Dazu testete er verschiedene Bereiche des Lichtspektrums. Er schraubte handelsübliche Webcams auseinander, entfernte den dort verbauten Infrarot-Sperrfilter und wendete verschiedene Bildverarbeitungsalgorithmen an. Schließlich wurden die Venen seines Unterarms so auf dem PC-Monitor klar erkennbar.

Im nächsten Schritt konstruierte er den Roboterarm, der mit der Nadel präzise die Vene punktieren soll. „Der Versuchsaufbau mit dem Roboterarm hat hier noch Ungenauigkeiten, die in einem fertigen System nicht mehr sein dürfen“, wird Aron Hemmis in einer Mitteilung der FH Dortmund zitiert. Dennoch zeige seine Arbeit, „dass trotz der Verwendung günstiger Hardwarekomponenten brauchbare Ergebnisse erzielt werden können, die die Realisierbarkeit eines solchen Systems beweisen.“

Bei der Venenpunktion passieren häufig Fehler

Wie ist Hemmis überhaupt auf das Thema aufmerksam geworden? Der Student unterhielt sich mit Freunden, die im Rettungsdienst arbeiten und meinten, dass es nicht immer leicht sei, eine Vene zu finden. Dann recherchierte er und fand heraus, dass bei dieser Prozedur tatsächlich viel mehr Fehler als bei anderen Eingriffen passieren, schreibt die FH Dortmund in ihrer Mitteilung.

„Ich kann mir gut vorstellen, dass die Erfolgsquote beim Einstich durch den Roboter höher ist“, wird Hemmis zitiert. Aber so ein System hänge auch an der Frage, inwieweit Patientinnen und Patienten den Maschinen vertrauten. (eb)

Lesen sie auch
Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Update der Studie EPIsoDE

Psilocybin hält therapieresistente Depressionen ein Jahr lang in Schach

Lesetipps
Warnschild Grippewelle

© nmann77 / stock.adobe.com

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig

Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen