Corona-Hygiene

Immer öfter desinfiziert Kollege Roboter in Kliniken

Weltweit steigt nicht zuletzt begünstigt durch die Corona-Pandemie die Nachfrage nach Desinfektionsrobotern für Krankenhäuser.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Der „UVD Robot“ fährt autonom durch Kliniken und sendet dabei konzentriertes UV-C-Licht aus, um Bakterien und andere schädliche Mikroorganismen zu beseitigen.

Der „UVD Robot“ fährt autonom durch Kliniken und sendet dabei konzentriertes UV-C-Licht aus, um Bakterien und andere schädliche Mikroorganismen zu beseitigen.

© IFR / Blue Ocean Robotics

Frankfurt/Main. In jeder Krise gibt es Gewinner. In der gegenwärtigen Corona-Pandemie zählt zu diesen auf jeden Fall das dänische Unternehmen Blue Ocean Robotics. Dessen Verkaufsschlager heißt „UVD Robot“. Roboter im Kampf gegen Bakterien und Mikroorganismen in Kliniken, diese Idee steckt hinter der Lösung. Der kollaborative Roboter fährt nach Unternehmensangaben autonom durch Krankenhäuser und sendet dabei konzentriertes UV-C-Licht aus, um Bakterien und andere schädliche Mikroorganismen zu beseitigen. Dadurch erreichten die Kliniken eine Desinfektionsrate von 99,99 Prozent und reduzierten damit das Risiko für Patienten, Personal und Besucher, sich mit gefährlichen Erregern zu infizieren.

Wie die International Federation of Robotics (IFR), das Sprachrohr der Robotikindustrie, mitteilt, spielten Roboter bei der Bekämpfung des Coronavirus SARS-CoV-2 weltweit eine wichtige Rolle, nicht zuletzt bei Oberflächendesinfektion in Krankenhäusern. So hätten beispielsweise chinesische Krankenhäuser seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie mehr als 2000 UVD-Roboter bei Blue Ocean Robotics bestellt. Eingesetzt würden sie unter anderem in Wuhan, dem Ursprungsort der globalen Pandemie. Derzeit werden solche Desinfektionsroboter laut IFR in mehr als 40 Ländern genutzt – in Asien, Europa und Nordamerika.

Der UVD-Roboter ist im vergangenen Jahr mit dem Award for Invention and Entrepreneurship in Robotics and Automation“ (IERA) prämiert worden, den die IFR jährlich zusammen mit der Robotics and Automation Society der internationalen Ingenieursvereinigung (IEEE-RAS) auslobt. In der Robotikszene zählt der IERA-Award heute zu den wichtigsten Auszeichnungen weltweit.

Allerlei Einsatzmöglichkeiten für Roboter in Kliniken

„Das Potenzial der Roboter, uns bei der aktuell schweren Corona-Pandemie zu unterstützen, ist enorm“, verdeutlicht IFR-Generalsekretärin Dr. Susanne Bieller. Und ergänzt: „Sie unterstützen uns im Gesundheitswesen, aber auch bei der Entwicklung, Prüfung und Herstellung von Medikamenten, Impfstoffen und anderen medizinischen Geräten und Hilfsmitteln. Desinfektionsaufgaben – wie sie der UVD-Roboter durchführt – oder die sichere Verteilung von Krankenhausmaterial in Quarantänezonen ohne menschlichen Kontakt, die beispielsweise der mobile Roboter Phollower von Photoneo leistet, sind nur zwei von vielen Beispielen.“

Medizinroboter bilden heute bereits einen eigenen, gut etablierten Serviceroboter-Markt mit beträchtlichem Wachstumspotenzial. Der Absatz von Medizinrobotern stieg im Jahr 2018 um 50 Prozent gegenüber Vorjahr auf 5100 Einheiten.

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