Bei persistierendem Asthma ist Kortikoid angesagt
MÜNCHEN (wst). Der Nutzen inhalativer Kortikosteroide (ICS) bei Asthma bronchiale ist in vielen Studien belegt. Kein Patient mit persistierenden Symptomen sollte daher auf eine Basistherapie mit solchen Mitteln verzichten, empfehlen Experten. Außerdem: Durch neue Formulierungen bewährter Substanzen lassen sich die erforderlichen Wirkstoffmengen reduzieren. Ob zusätzlich zu einem ICS ein lang wirksames Beta-2-Sympathomimetikum sinnvoll ist, sollte individuell geklärt werden.
Veröffentlicht:Aufgrund ihrer hohen antientzündlichen Potenz in der Lunge bei geringer systemischer Belastung sollten ICS heute in der Basistherapie bei Asthma bronchiale selbstverständlich sein, sagte Professor Carl-Peter Criée aus Göttingen bei einer Veranstaltung des Unternehmens Fujisawa. Würden ICS bei persistierenden Asthma-Symptomen möglichst früh eingesetzt, lasse sich die Bedarfsmedikation reduzieren. Außerdem wird nach Angaben des Pneumologen die Symptomatik verringert und die Lungenfunktion verbessert.
Die durch Entzündungsprozesse vorangetriebene Progression der chronischen Atemwegserkrankung werde gestoppt oder zumindest deutlich verzögert, so Criée. Ergebnisse großer retrospektiver Analysen sprechen zudem für eine um bis zu 60 Prozent reduzierte Asthma-Mortalität unter ICS.
Je lungengängiger eine ICS-Formulierung ist, desto mehr gesprühte Substanz kommt in der Lunge an, desto geringere Applikationsmengen sind erforderlich und desto weniger ist mit den für lokale unerwünschte Wirkungen wie Soor und Heiserkeit ursächlichen Fehldepositionen der Substanz im Mund-Rachenraum zu rechnen. So genügt etwa bei dem mit dem Treibmittel Hydrofluoralkan HFA-134 versehenen Beclometason-Lösungsaerosol Junik® im Vergleich zu herkömmlichen Beclometason-Dosieraerosolen die halbe Dosis, um eine mindestens gleichwertige gewünschte Wirkung zu gewährleisten.
Reicht ein ICS in noch üblicher Dosierung nicht für eine gute Asthmakontrolle aus, bringt die Addition eines lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetikums oftmals mehr als eine weitere Dosiserhöhung des ICS, räumte Criée ein.