Asthma-Kontrolle ist Richtschnur der Therapie

MÜNCHEN (sto). Bei der Behandlung von Patienten mit Asthma bronchiale rückt immer mehr die Krankheitskontrolle in den Vordergrund der Therapieziele. Der Schweregrad der Erkrankung ist vor allem bei der Erstbehandlung von Bedeutung.

Veröffentlicht:

"Wir schauen, wie die Patienten entsprechend ihrem Schweregrad auf die Medikamente ansprechen und richten die Therapie im weiteren daran aus, wie gut wir eine Asthmakontrolle erreichen", so Professor Roland Buhl, Leiter der Pneumologie der Universität Mainz, bei einer Live-Übertragung vom 100. Kongreß der American Thoracic Society (ATS) in San Diego in den USA.

Ein einfacher Fragebogen unterstützt die Behandlung

Als eine neue Methode zur Asthmakontrolle, mit der in den USA bereits gute Erfahrungen gemacht worden sind, wurde beim ATS-Kongreß ein einfacher Fragebogen mit fünf Fragen zum Befinden der Patienten vorgestellt. Er kann vom Hausarzt oder vom Patienten selbst ausgefüllt werden.

Aus den Antworten ergebe sich eine Punktzahl, die als Hinweis auf die aktuelle Krankheitssituation diene, sagte Buhl bei der Live-Übertragung aus San Diego in 19 deutsche Städte. Organisiert wurde die Übertragung von den Unternehmen GlaxoSmithKline und EuMeCom.

Bei dem Fragebogen wird unter anderem nach der Beeinträchtigung der täglichen Aktivitäten durch die Asthma-Erkrankung, nach Kurzatmigkeit und nächtlichem Erwachen wegen Asthma-Symptomen gefragt. Der Fragebogen-Test könnte eine Alternative zu den regelmäßigen Peak-Flow-Messungen zur Kontrolle der Lungenfunktion sein, so Buhl. Denn diese Messungen würden bekanntlich nur von den wenigsten Asthma-Kranken gemacht.

Was die Dauertherapie bei Asthma betrifft, so ist eine konstante Dauertherapie offenbar effektiver als eine Symptom-orientierte Therapie. Das hat die CONCEPT (Control Centred Patient Treatment)-Studie ergeben. Deren Ergebnisse hat Professor Klaus Rabe von der Universität Leiden beim ATS vorgestellt.

In der Studie wurde die stabile Dosierung mit einer Fixkombination aus Salmeterol und Fluticason (in Deutschland als Viani® Diskus® erhältlich) mit einer Symptom-adaptierten Therapie mit einer Formoterol-Budesonid-Kombination verglichen. Ergebnis: Die stabile Dauertherapie mit Salmeterol und Fluticason führte zu mehr symptomfreien Tagen und reduzierte die Anzahl der Exazerbationen.

Symptom-orientierte Therapie ist problematisch

Im Prinzip seien sowohl eine symptom-orientierte Asthmatherapie als auch eine stabile Dauertherapie möglich, meinte Rabe. Entscheidend sei, was der Patient kann und welches Krankheitsverständnis er hat.

Das Problem einer symptom-orientierten Therapie sei jedoch, daß der Krankheitszustand im Laufe der Zeit instabiler werde, weil die Patienten bei dieser Art der Behandlung zur Unterdosierung neigten. Diese Gefahr bestehe bei einer stabilen Dauertherapie jedoch nicht.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Forscher vermuten Bezug zu Exazerbationen

Vorsicht mit Gabapentinoiden bei Asthma-Patienten

In Vorsorgeuntersuchungen eingliedern

Mit dem Allergie-Screening für Kinder einen Schritt voraus sein

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Ein Traum für jeden Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes: Eine vollständig automatisierte Insulingabe mit Full-Closed-Loop (FCL)-Systemen dank künstlicher Intelligenz (KI).

© Iryna / stock.adobe.com

KI in AID-Systemen

Diabetes: Vollautomatisierte Insulinpumpen sind im Kommen

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren