Bei symptomloser Karotisstenose geht es ohne Op

LONDON (ob). Bei symptomatischer Karotisstenose ist der Nutzen einer Operation anerkannt, bei asymptomatischer Stenose dagegen strittig. Nach neuen Studiendaten ist bei dieser Diagnose eine intensive medikamentöse Therapie für die meisten Patienten allein ausreichend.

Veröffentlicht:

Es ist kein Parallelvergleich, sondern eine Vorher/Nachher-Analyse: Kanadische Mediziner um Dr. David Spence aus London/Ontario haben in ihrer Studie klinische Daten von 468 Patienten verglichen, die in der Zeit vor und nach 2003 mit asymptomatischer Karotisstenose in die Klinik kamen (Arch Neurol online). Mit Beginn des Jahres 2003 ist die medikamentöse Behandlung dieser Patienten deutlich intensiviert worden mit dem Ziel, eine Regression von Karotisplaques herbeizuführen. Alle Register der medikamentösen Therapie (Lipid- und Blutdrucksenkung, Plättchenhemmung, Antidiabetika) wurden gezogen.

Vor Umstellung auf die intensivere Behandlungsstrategie konnten die Untersucher noch bei 12,6 Prozent aller Patienten mit transkranieller Dopplersonografie zerebrale Mikroembolien nachweisen, die ein hohes Schlaganfallrisiko signalisieren und nach Einschätzung der Autoren eine Karotisendarteriektomie rechtfertigen. Nach Intensivierung der Therapie sank der Anteil auf nur noch 3,7 Prozent. Die Rate kardiovaskulärer Ereignisse fiel von zuvor 17,9 auf 5,6 Prozent. Zudem verlangsamte sich das Karotisplaque-Wachstum signifikant.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Beschluss des G-BA in Kraft getreten

Zweitmeinung bei Karotisstenose ab Oktober möglich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt