Einfache Kriterien stützen Verdacht auf M. Bechterew

AMSTERDAM (hub). Die Verdachtsdiagnose eines Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis, AS) zu stellen, ist in der Praxis in kurzer Zeit möglich. Ein Verdacht ergibt sich nämlich schon bei wenigen klinischen Befunden.

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Darauf hat Professor Joachim Sieper von der Charité Berlin bei einer Veranstaltung von Wyeth Pharma beim EULAR-Kongreß in Amsterdam hingewiesen. Die Diagnose werde bislang oft mit einer Verzögerung von fünf bis zehn Jahren gestellt, erinnerte Sieper. Ursache sei, daß der entzündlich bedingte Rückenschmerz bei AS schwer von anderen Rückenschmerzen abgrenzbar sei.

Sieper erläuterte in Amsterdam, wie niedergelassene Kollegen früh die Verdachtsdiagnose AS stellen können. Ein Verdacht besteht bei chronischem Rückenschmerz seit mehr als drei Monaten, Morgensteifigkeit über 30 Minuten, Wachwerden in der zweiten Nachthälfte, Besserung der Beschwerden durch Bewegung, aber nicht in Ruhe, und wenn Betroffene jünger als 45 Jahre sind.

Von 350 Patienten, die von Berliner Kollegen aufgrund dieser Kriterien in die Charité überwiesen wurden, hatten 45 Prozent eine durch Magnetresonanz-Tomographie bestätigte AS. "Von den Patienten, bei denen der Hausarzt zusätzlich den Marker HLA-B27 positiv bestimmt hatte, hatten fast zwei Drittel (63 Prozent) eine AS", so Sieper.

Diese Trefferquote konnte noch gesteigert werden, wenn ein Therapieversuch mit hoch dosierten NSAR zu einer Reduktion der Symptome führte. Bei AS-Verdacht sollten Patienten rasch zu Rheumatologen überwiesen werden, empfiehlt Sieper. Therapie-Optionen sind NSAR und TNF-alpha-Hemmer wie Etanercept (Enbrel®).

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