"Kotzbrocken" haben schlechtere Gefäße

BALTIMORE (ob). Personen, die wegen ihrer streitlustigen, manipulativen, arroganten und unkollegialen Art gern zu "Kotzbrocken" erklärt werden, sollten sich um den Zustand ihrer Blutgefäße Sorgen machen: Der ist nämlich anscheinend schlechter als bei Zeitgenossen mit freundlichem und zuvorkommendem Wesen.

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Nett sind die Beiden nicht zu einander - wenn sie auch noch richtige "Kotzbrocken" sind, haben sie schlimmstenfalls sogar schlechtere Gefäße.

Nett sind die Beiden nicht zu einander - wenn sie auch noch richtige "Kotzbrocken" sind, haben sie schlimmstenfalls sogar schlechtere Gefäße.

© Sergey Rusakov / fotolia.com

Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls ein Forscherteam um Dr. Angelina Sutin aus Baltimore in einer jetzt im Fachblatt "Hypertension" veröffentlichten Studie.

Sutin hat gemeinsam mit italienischen Kollegen zunächst die Ergebnisse eines Persönlichkeitstests analysiert, dem sich 5614 Einwohner von vier Städten auf der Insel Sardinien unterzogen hatten. Der Test war darauf ausgerichtet, Auskunft über persönliche Wesenszüge wie Vertrauen, Aufrichtigkeit, Uneigennützigkeit, Nachgiebigkeit oder Bescheidenheit geben.

Die dabei ermittelten Persönlichkeitsmerkmale wurden dann in Beziehung zu Ergebnissen einer echokardiografischen Untersuchung gesetzt, bei der die Intima-Media-Dicke in den Karotisarterien der Studienteilnehmer gemessen worden war. Eine Verdickung dieser Gefäßwandschicht gilt als frühes Zeichen einer atherosklerotischen Gefäßveränderung und erlaubt Voraussagen zum Risiko für künftige kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Bei ihrer Analyse stießen die Forschen dann tatsächlich auf eine Beziehung zwischen Persönlichkeit und Gefäßzustand. Sie stellten nämlich fest, dass bei den 10 Prozent aller Studienteilnehmer, die aufgrund des Testergebnisses als die relativ unfreundlichsten und unangenehmsten Zeitgenossen einzustufen waren, ein um 40 Prozent erhöhtes Risiko für eine Verdickung der Karotisarterienwand bestand. Bei ihnen war im dreijährigen Studienzeitraum zudem eine beschleunigte Zunahme der Intima-Media-Dicke zu beobachten.

Die gemeinhin als sanftmütiger geltenden Frauen blieben davon nicht verschont. Zwar war bei ihnen eine Verdickung der Halsschlagader insgesamt seltener nachweisbar als bei Männern. Frauen jedoch, die sich beim Persönlichkeitstest als eher weniger angenehme Mitmenschen zu erkennen gaben, hatten eine ebenso ausgeprägte Gefäßwandverdickung wie die ihnen in Sachen Streitlust und Aggressivität charakterlich nahestehenden Männer.

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