Kommentar
Nein, ausschließen kann man's nicht
Ein Engramm, tief in die Windungen von Impfgegnerhirnen eingebrannt, lautet: Impfungen verursachen GBS. Nun wurde wiederholt belegt, dass bei Geimpften die GBS-Inzidenz nicht höher ist als in der Gesamtbevölkerung.
Impfgegner ficht das nicht an. Erstens sagen sie, steht doch in den Fachinfos von Impfstoffen GBS unter den Nebenwirkungen. Also muss ja was dran sein. Doch genannt wird hier alles, was in zeitlichem (!) Zusammenhang mit einer Impfung registriert wird.
Zweitens sei doch in Kanada berichtet worden, zwei Wochen nach Impfung gebe es einen Gipfel an GBS-Fällen. Das ist bei einer Erkrankung mit Autoimmun-Hintergrund zu erwarten. Berichtet wurde auch: Bei Geimpften ist die GBS-Rate nicht erhöht. Doch nach Impfungen besteht eine erhöhte Aufmerksamkeit für ein GBS. Nach Erkältung oder Masern wird GBS nicht erfasst. Studien zielen meist auf Impfungen ab. Das verstärkt das Engramm zusätzlich.
Das letzte "Argument" geht so: Ach, die Studie hat keinen Zusammenhang ergeben, aber ausschließen kann man es nicht. Ein Nicht-Zusammenhang lässt sich halt nicht zeigen. Das ist erkenntnistheoretisch nicht möglich. Besonders bei Impfungen wird die "Nicht-ausschließen-Keule" gerne benutzt.