Skelettmuskel gibt Myokine ab

Sport hilft auch schwerkranken Krebspatienten

Sport hat bei Krebs einen positiven Effekt. Das gilt auch für schwer Erkrankte, haben jetzt Forscher aus Erlangen herausgefunden.

Veröffentlicht:
Bei der Elektromyostimulation werden Muskelzellen gezielt durch elektrische Reize erregt. In Kombination mit Bewegung verstärkt sich der Effekt des Trainings.

Bei der Elektromyostimulation werden Muskelzellen gezielt durch elektrische Reize erregt. In Kombination mit Bewegung verstärkt sich der Effekt des Trainings.

© Denys Kurbatov/stock.adobe.com

Erlangen. Anti-turmorale Mechanismen einer bestimmten Sportart wirken auch bei schwer erkrankten Patienten, haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums Erlangen demonstriert.

Die schonende Trainingsmethode der Ganzkörper-Elektromyostimulation führe dazu, dass die Skelettmuskel bei Stimulation Myokine, also hormonähnliche Botenstoffe, absondern. Diese schüfen eine antiinflammatorische Umgebung und verhinderten das Wachstum maligner Tumorzellen und verstärkten ihre Apoptose, heißt es in einer Mitteilung des Universitätsklinikums.

Bereits bekannt war, dass Sport bei Gesunden und bei Krebskranken im Frühstadium das Wachstum der Krebszellen beeinflusst. Neu an der Studie ist, dass der Einfluss des Sports auch bei Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung existiert.

Zwölfwöchige Sport- und Ernährungstherapie

Für die Studie untersuchten die Forscher Blutproben von 30 Patienten mit fortgeschrittenem Prostata- oder Kolorektalkarzinom, die an einer zwölfwöchigen Sport- und Ernährungstherapie inklusive Ganzkörper-Elektromyostimulation (zwei mal pro Woche eine 20-minütige Sitzung mit 85 Hertz, sechs Sekunden Stimulierung, vier Sekunden Erholung) teilnahmen (J Physiol 2020; online 9. Juli).

Die Forscher möchten nun in weiteren Studien die beteiligten Myokine mit anti-tumoraler Wirkung identifizieren, um Hinweise zur Entwicklung multimodaler Krebstherapien zu erhalten. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Behandlungsalgorithmus der aktualisierten S3-Leitlinie für das SCLC im Stadium T3−4 und/oder N2−3, M0 („Limited Disease“, LD)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Kleinzelliges Lungenkarzinom im Stadium Limited Disease (LD-SCLC)

Neuer Standard: Durvalumab beim LD-SCLC in S3-Leitlinie empfohlen

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: LUMINANCE-Studie: Gesamtüberleben (OS) unter Behandlung mit EP (Etoposid + Platin) plus Durvalumab

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Kleinzelliges Lungenkarzinom

ED-SCLC: Real-World ähnliche Studie unterstreicht Effektivität von Durvalumab

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Aktualisierte Ergebnisse der Phase-III-Studie AEGEAN

© Budi / stock.adobe.com (generiert mit KI)

Perioperatives Durvalumab beim resezierbaren NSCLC im Stadium IIA–IIIB [N2]

Aktualisierte Ergebnisse der Phase-III-Studie AEGEAN

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung