Weniger Melanom-Tote durch Screening

Weltweit steigen die Hautkrebsraten. Eine aktuell publizierte deutsche Studie belegt am Beispiel von Schleswig-Holstein, dass ein Hautkrebs-Screening nicht nur der Früherkennung dient, sondern dass auch die 5-Jahres-Mortalitäts rate sinkt.

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Hautkrebsscreening lohnt sich - wie Daten einer Erhebung aus Schleswig-Holstein belegen.

Hautkrebsscreening lohnt sich - wie Daten einer Erhebung aus Schleswig-Holstein belegen.

© André Pöhlmann / mauritius images

BUXTEHUDE (St). Die Hautkrebs raten haben sich in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als verdreifacht. Die Erfolge eines Hautkrebs-Screenings zeigten sich jetzt in Schleswig-Holstein: Dort wurden mehr Hautkrebsdiagnosen gestellt, und die krankheitsspezifischen Mortalitätszahlen sanken.

Im Jahr 2003 war in Schleswig-Holstein das populationsbasierte SCREEN-Projekt (Skin Cancer Research to Provide Evidence for Effectiveness of Screening in Northern Germany) implementiert worden. Gesetzlich Versicherte ab 20 Jahren waren berechtigt, sich während der zwölfmonatigen Studienzeit einer standardisierten dermatologischen Ganzkörperuntersuchung zu unterziehen.

Ziel war es, maligne Melanome (MM), Basalzell- (BCC) und Plattenepithelkarzinome (SCC) früh zu entdecken, berichten die Autoren um Professor Eckhard W. Breitbart aus Buxtehude. (JAAD 2012; 66(2): 201-211).

Über 360.000 nahmen am Screening teil

360.288 von 1,88 Millionen Berechtigten ließen sich untersuchen, mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer. Bei 9,3 Prozent stellten die Ärzte verdächtige Läsionen fest, die näher untersucht werden mussten.

Durch 15.983 Biopsien wurden bei 2911 Patienten 3103 maligne Hauttumoren diagnostiziert. 585 davon stellten sich als MM heraus, 1961 als BCC, 392 als SCC und 165 als andere maligne Hauttumoren. Dabei waren MM bei den Frauen, BCC und SCC bei den Männern häufiger.

Während in den zwei Jahren vor SCREEN die Inzidenz des MM in Schleswig-Holstein bei 620,5/Jahr lag, stieg sie im Studienzeitraum auf 816. In anderen Bundesländern wie dem Saarland blieb die Inzidenzrate konstant.

Mortalitätsrate für Melanome sank ab 2003 dramatisch

Auch die Mortalitätsrate durch Melanome blieb in Deutschland von 1996 bis 2008 relativ konstant. In Schleswig-Holstein dagegen fiel diese Rate ab 2003 steil ab, nämlich um etwa 50 Prozent.

Zwar lag sie zwischen 1996 und 2002 höher als im übrigen Deutschland (etwa für Männer ab 70 bei 17,1 versus 13,7/100.000 Personen/Jahr). Doch bis 2008 sank sie in allen Altersklassen bei Männern wie Frauen unter die Werte der anderen Bundesländer.

Die Rate lag zum Beispiel für Männer im Alter ab 70 Jahren von 1999 bis 2002 noch bei 17,1/100 000 Personen/Jahr; dann von 2003 bis 2005 bei 14,3 und schließlich von 2006 bis 2008 nur noch bei 10,9/ 100.000 Personen/ Jahr. Ähnliche Ergebnisse gab es für die anderen malignen Hauttumoren.

Die Lebenszeitinzidenz fürs MM beträgt 1/80, für BCC und SCC 1/10. Während die Heilungschancen in frühen Stadien gut sind, sinkt die 5-Jahres-Überlebensrate des MM von 99 Prozent für einen lokalisierten Tumor auf 16 Prozent im fortgeschrittenen Stadium, so die Autoren.

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