Wird Brustschmerz bei Belastung stärker, muß Patient in die Klinik

DÜSSELDORF (skh). Unklarer Brustschmerz bei normalem Troponin-Wert und ein EKG ohne eindeutige Hinweise auf Myokardischämie - hier müssen Hausärzte entscheiden, ob sie Patienten zur Abklärung ins Krankenhaus einweisen. "Bei erstmals und akut aufgetretenen, unter Belastung zunehmenden Schmerzen ist die Einweisung sinnvoll", sagt Dr. Rudolf Handschuh.

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Auch wenn der Troponin-Wert bei einem Patienten, bei dem der Beginn der Symptome sechs Stunden zurückliegt, normal und das EKG unauffällig ist, ist eine kardiale Ursache für die Brustschmerzen zwar unwahrscheinlich, aber noch lange nicht ausgeschlossen. Darauf wies Handschuh, Allgemeinmediziner an der Uni Tübingen, beim Medica-Kongreß hin.

Gerade beim Hausbesuch seien Kollegen jedoch gezwungen, ohne diagnostische Hilfsmittel zu entscheiden, ob ein Patient ins Krankenhaus eingewiesen werden muß. Kriterien dafür, ob Patienten akut gefährdet sind, seien auch Schockzeichen, Erbrechen, Atemnot, starkes Schwitzen oder bisher nicht bekannte Rhythmusstörungen, die mit einem Stethoskop erfaßbar sind. Sind die Beschwerden zudem durch nichtkardiale Ursachen nicht erklärbar und nehmen sie bei Belastung zu, sei ein Herzinfarkt auch bei negativen Labor- und EKG-Befunden wahrscheinlich.

Schmerzen, die bei mechanischer Belastung wie Kistenheben zunehmen, hätten meist muskuloskelettale Ursachen, so Handschuh. Nur bei etwa fünf Prozent der Patienten, die wegen Brustschmerz einen Arzt aufsuchen, sind die Beschwerden kardial bedingt. Über 50 Prozent haben Beschwerden wie Wirbelsäulensyndrome.

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