KBV-Chef wirft "Spiegel" falsche Behauptungen vor

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BERLIN (hom). In ungewöhnlich scharfer Form hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" zurückgewiesen, wonach das System der ärztlichen Selbstverwaltung in Gestalt der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) schuld sei an der ungleichen Verteilung von Ärzten. KBV-Chef Dr. Andreas Köhler sprach von "falschen Behauptungen" und einem an Verschwörungstheorien erinnernden "Pamphlet".

Der "Spiegel" hatte berichtet, das Sagen in den Ärztevereinigungen hätten Fachmediziner, die vor allem in Ballungszentren ansässig seien. "Dort sorgen die gut organisierten Seilschaften von Orthopäden, Radiologen oder Internisten dafür, dass der Großteil der Honorare in ihren Kassen landet", schreibt das Magazin. Allgemein- und Kinderärzte, die besonders auf dem Land gebraucht würden, schnitten trotz Honorarreform schlechter ab als Facharztkollegen. Dadurch sei es unattraktiv für junge Ärzte, sich auf dem Land als Hausärzte niederzulassen.

KBV-Chef Köhler widersprach dieser Darstellung energisch. Die Interessen der Hausärzte würden im KV-System nicht übergangen. Ebenso falsch sei es, dass die Fachärzte sich das meiste Honorar in die Tasche wirtschafteten und Hausärzte auch hier das Nachsehen hätten. "Das ist nachweislich Unsinn", so Köhler. In allen 17 KVen seien Haus- und Fachärzte "gleichberechtigt" vertreten. "Sie entscheiden zudem gemeinsam", betonte Köhler.

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