Nieren, Lebern, Herzen

So viele Organe werden gespendet – und benötigt

Neue Organspendezahlen belegen: Die Niere bleibt das häufigste Spenderorgan, wird aber auch am meisten benötigt. Wir zeigen, wie weit diese Zahlen auseinanderklaffen – auch bei anderen Organen.

Thorsten SchaffVon Thorsten Schaff Veröffentlicht:
Fast jedes zweite Organ, das 2020 in Deutschland postmortal gespendet wurde, war eine Niere.

Fast jedes zweite Organ, das 2020 in Deutschland postmortal gespendet wurde, war eine Niere.

© luuuusa / stock.adobe.com

Neu-Isenburg. Trotz der Corona-Krise hat es 2020 in Deutschland fast so viele postmortale Organspenden gegeben wie im Jahr zuvor. Das liege unter anderem daran, dass Krankenhäuser häufiger an die Organspende denken, berichtet die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO).

Im vergangenen Jahr wurden hierzulande 2941 Organe gespendet von Menschen, bei denen der Hirntod festgestellt worden war. 2019 waren es mit 2995 nur etwas mehr. 2010 hatte die Zahl bei 4205 gelegen (siehe nachfolgende Grafik), das war vor den Transplantationsskandalen.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Am häufigsten wurde 2020 eine Niere postmortal gespendet – exakt 1447 Mal. Somit war fast jedes zweite Spenderorgan eine Niere (49 Prozent). Es folgen die Leber (746, 25 Prozent), Lungen (342, 12 Prozent) und Herzen (320, 11 Prozent).

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Organspender: Höchste Quote in Hamburg

Insgesamt gab es in Deutschland im vergangenen Jahr 913 postmortale Organspender. Die meisten von ihnen stammten aus Nordrhein-Westfalen – zumindest, was die absoluten Zahlen angeht. 174 Spender waren in NRW registriert, danach kamen Bayern (131) und Baden-Württemberg (107).

Aussagekräftiger ist aber ein Vergleich der Spender-Quote pro eine Million Einwohner (siehe nachfolgende Grafik). Und da zeigt sich das beste Verhältnis in Hamburg (26,0 Spender pro eine Million Einwohner), vor Saarland (22,3) und Mecklenburg-Vorpommern (16,8). Der bundesweite Durchschnitt lag bei 11,0 Spendern pro eine Million Einwohnern. 2019 hatte er 11,2 betragen.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

9192 Bundesbürger stehen auf der Warteliste

Noch immer werden in Deutschland viel weniger Organe gespendet als benötigt werden. 9192 Patienten standen Ende des Jahres 2020 bei Eurotransplant auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Die mit Abstand größte Nachfrage besteht bei Nieren (7338). Es folgen Lebern (891) und Herzen (700).

Zum Vergleich: Vor zehn Jahren war die Reihenfolge dieselbe – wenn auch mit einem weitaus größeren Bedarf: 2010 fehlten 7869 Nieren, 2161 Lebern und 981 Herzen (siehe nachfolgende Grafik). Damals umfasste die Warteliste 11.562 Menschen.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Transplantationsmedizin

Organspende: Mainzer Ärztekammer pro Widerspruchslösung

Organspende

Neue Regeln sollen mehr Nierenspenden ermöglichen

Das könnte Sie auch interessieren
Einem stabilen Herzrhythmus auf der Spur

© Gruzdaitis / Fotolia

Herzrhythmusstörungen

Einem stabilen Herzrhythmus auf der Spur

Elektrolyte und ihre Funktion im kardialen Stoffwechsel

© [M] 7activestudio / stock.adobe.com

Kalium und Magnesium

Elektrolyte und ihre Funktion im kardialen Stoffwechsel

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kasuistik einer kutanen Infektion

Legionellen-Attacke aus dem Rosengarten

Lesetipps
Protest der Ärzteverbände am Dienstag (7. Mai) an der Rheingoldhalle in Mainz vor und während der Eröffnung des 128. Deutschen Ärztetags.

© Michaela Illian

Leitartikel

Proteste beim Ärztetag – närrisch?