Personalisierte Medizin

Deutsche offen für Umgang mit Krankendaten

Personalisierte Medizin basiert auf Big Data. Viele Deutsche würden ihre Daten dafür preisgeben.

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Sieben von zehn Deutschen sind laut einer Studie bereit, persönliche Krankheitsdaten zur Verfügung zu stellen, wenn sich dadurch bessere Therapiemöglichkeiten ergeben.

Sieben von zehn Deutschen sind laut einer Studie bereit, persönliche Krankheitsdaten zur Verfügung zu stellen, wenn sich dadurch bessere Therapiemöglichkeiten ergeben.

© lucadp / fotolia.com

DÜSSELDORF. Sieben von zehn Menschen in Deutschland sind bereit, persönliche Krankheitsdaten zur Verfügung zu stellen, wenn sich dadurch bessere Therapiemöglichkeiten ergeben. Das ist Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung PwC unter 1000 Bundesbürgern.

Nur sechs Prozent könnten sich gar nicht mit dieser Vorstellung anfreunden. Ein Viertel der Teilnehmer hatte zu der Frage noch keine klare Meinung oder gab an, das Thema "neutral" zu sehen.

Für Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswesen & Pharma bei PwC in Deutschland, ist die bekundete Bereitschaft, Gesundheitsdaten für die personalisierte Medizin zur Verfügung zu stellen, essenziell für den Erfolg des neuen Ansatzes in Diagnostik und Therapie.

"Die Revolution kann nur gelingen, wenn es eine große gesellschaftliche Akzeptanz für das Thema gibt. Vor diesem Hintergrund sind die Resultate unserer Umfrage ausgesprochen ermutigend", resümiert Burkhart.

Daten in anonymisierter Form

Die Erhebung der für die personalisierte Medizin notwendigen Informationen wäre im Grunde recht einfach – so sei zum Beispiel denkbar, dass Patienten ihre Ärzte oder Krankenhäuser per Unterschrift ermächtigen, ihre relevanten elektronischen Daten in anonymisierter Form zu erfassen und zur wissenschaftlichen Verwendung freizugeben.

Gleichzeitig ergäben sich damit allerdings komplexe datenschutzrechtliche Fragen. "Mit sehr gutem Grund sind die Menschen bei den persönlichen Angaben zu ihrer Gesundheit äußerst sensibel. Dieser Problematik müsste die Datenerhebung selbstverständlich gerecht werden", mahnt Burkhart.

Tatsächlich äußerten in der Umfrage viele Menschen entsprechende Bedenken. So sagten 63 Prozent jener Befragten, die grundsätzlich für die Weitergabe der Daten waren, sie hätten die Sorge, die zur Verfügung gestellten Angaben könnten missbraucht werden – etwa durch Veröffentlichung der persönlichen Krankendaten im Web. (maw)

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