IKK Südwest holt Herzpatienten ans Netz

Die IKK Südwest ist dabei, eines der größten Telemedizinprojekte bei Herzinsuffizienz in Deutschland aufzusetzen. Im Fokus stehen vor allem niedrigere Kosten.

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SAARBRÜCKEN (gvg). Die Telemedizinprojekte für Herzinsuffizienzpatienten werden größer: Die IKK Südwest will für 1200 Patienten in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland die Option zur Fernüberwachung schaffen.

Die Rekrutierung der Teilnehmer für das Projekt IKK Herzstark läuft seit April. Die telemedizinische Betreuung wird Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz der NYHA-Stufen II bis IV angeboten.

Sie ist nicht an einen vorherigen stationären Aufenthalt gekoppelt. Die Einschlusskriterien werden also relativ breit gefasst.

An Überwachungsequipment kommen je nach Schwere der Erkrankung eine Waage, ein Blutdruckmessgerät und gegebenenfalls ein 12-Kanal-EKG zum Einsatz.

Genaue Angaben zur Zahl der bereits eingeschriebenen Patienten macht die IKK Südwest nicht. Das Programm werde von den Patienten aber sehr positiv aufgenommen, so eine Sprecherin der Kasse.

Insgesamt sei das Programm auf bis zu 1200 Teilnehmer angelegt. Wird diese Zahl erreicht, wäre IKK Herzstark eines der größeren derzeit laufenden Telemedizinprogramme bei Herzinsuffizienz. Eine zeitliche Befristung der telemedizinischen Betreuung ist laut IKK Südwest vorgesehen.

Projekt wird extern evaluiert

Für das Programm kooperiert sie mit SHL Telemedizin. "Der Kooperationspartner informiert die Fach- und Hausärzte. Darüber hinaus finden Informationsveranstaltungen durch SHL und die IKK Südwest statt", so die Sprecherin der Kasse.

Zu den Kosten der telemedizinischen Überwachung pro Patient macht die IKK Südwest keine Angaben.

Es erfolge eine Evaluation des Projekts durch die Uni Hamburg, bei der die Veränderung der Leistungsausgaben, die Veränderung der Versorgungsqualität und auf Basis dieser Daten die Kosten-Effektivität ermittelt werden sollen, so die IKK.

Bisherige Kosten-Effektivitäts-Analysen zur Herzinsuffizienz-Telemedizin haben unterschiedliche Resultate erbracht.

In herstellergetriebenen Analysen wurde wiederholt und von unterschiedlicher Seite von einer Verringerung der Kosten im Bereich von 2500 bis 3000 Euro pro Jahr geschrieben, wobei die Vergleichsgruppe hier oft die Grundgesamtheit aller Herzinsuffizienzpatienten der jeweiligen Versicherung ist.

In Analysen aus kontrollierten Studien mit breiter Indikationsstellung konnten Einsparungen in dieser Größenordnung überwiegend nicht nachvollzogen werden. Entscheidend ist wahrscheinlich die Auswahl der Patienten.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Gelingt jetzt der große Wurf?

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