Medizinklimaindex

Keine Sektlaune

Haus- und Zahnärzte rechnen mit wirtschaftlicher Verbesserung im nächsten halben Jahr. Fachärzte und psychologische Psychotherapeuten geben sich eher als Pessimisten.

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Zwei Drittel der befragten Ärzte, Zahnärzte und psychologischen Psychotherapeuten rechnen laut Medizinklimaindex nicht mit Veränderungen.

Zwei Drittel der befragten Ärzte, Zahnärzte und psychologischen Psychotherapeuten rechnen laut Medizinklimaindex nicht mit Veränderungen.

© Barbara Pheby / Fotolia

HAMBURG.Für die meisten Praxisinhaber wird sich nach eigener Erwartung die wirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten kaum verändern. Dies zeigt der aktuelle Medizinklimaindex (MKI) der Stiftung Gesundheit, der auf den Aussagen von insgesamt 222 Ärzten, Zahnärzten und psychologischen Psychotherapeuten beruht.

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Danach rechnen zwei Drittel der befragten Ärzte, Zahnärzte und psychologischen Psychotherapeuten nicht mit Veränderungen. Sechs Prozent erwarten eine Verbesserung, 26 Prozent sind pessimistisch. Die aktuelle Lage dagegen stufen nur 16 Prozent als schlecht ein, 32 Prozent als gut und 51 Prozent als befriedigend.

Damit hat sich Stimmung in den Praxen im Vergleich zum Herbst (minus 3,7) zwar verbessert. Doch mit einem Gesamtwert von minus 2,7 rutscht der MKI erstmals seit 2013 in einer Frühjahrsbefragung wieder in den Negativbereich. Die gedämpfte Erwartungshaltung hatte sich schon 2016 mit einem Wert von nur noch plus 0,2 angedeutet. Allerdings gibt es massive Unterschiede zwischen den befragten Gruppen. Unzufrieden sind in erster Linie die psychologischen Psychotherapeuten (minus 18,9).

Auch die Fachärzte zeigen sich mit minus 7,2 eher pessimistisch. Ganz anders die Hausärzte (plus 6,3) und die Zahnärzte (plus 5,6): In diesen beiden Gruppen sind derzeit 42,5 Prozent (Hausärzte) bzw. 44,4 Prozent (Zahnärzte) der Meinung, dass ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut einzustufen ist. Dies sagen bei den Fachärzten nur 25 Prozent, bei den psychologischen Psychotherapeuten gar nur 13,5 Prozent. Jeweils 30 Prozent in diesen beiden pessimistischen Gruppen glauben, dass sich ihre Lage weiter verschlechtern wird.

Bei den Hausärzten beträgt der Anteil der Pessimisten für das nächste halbe Jahr dagegen nur 23 Prozent, bei den Zahnärzten immerhin 30 Prozent. Deutlich schlechter als im Bundesdurchschnitt ist die Stimmung in Hamburg. Die erstmals separat ausgewiesenen Werte zeigen, dass dort nur 16,7 Prozent ihre aktuelle Lage als gut einschätzen, 21,4 Prozent dagegen bezeichnet sie als schlecht. Nur 2,4 Prozent erwarten eine Verbesserung. Insgesamt liegt der MKI in der Hansestadt bei minus 16,7 und damit zehn Punkte unter dem Bundesdurchschnitt.

Der MKI der Stiftung Gesundheit wird analog zum IFO-Geschäftsklimaindex als Mittelwert aus den Salden der aktuellen Geschäftslage und den Erwartungen errechnet.

Die Salden ergeben sich aus den Beurteilungen "gut" und "schlecht" bei der aktuellen Lage und "günstig" bzw. "ungünstig" bei den Erwartungen.

Die Methode wurde laut Stiftung Gesundheit gewählt, um einen Vergleich zu anderen Branchen zu ermöglichen. In allen anderen Branchen ist die Stimmung derzeit optimistischer. (di)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Berufs-Pessimisten im Gesundheitswesen?

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