Bronchodilatator reduziert Luftstau bei COPD-Patienten

BERLIN (otc). Atemnot ist das Symptom, das etwa 70 Prozent der Patienten mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) veranlaßt, zum Arzt zu gehen. Wirksame Therapieoptionen sind hier zum Beispiel langwirksame Bronchodilatatoren wie Tiotropium.

Veröffentlicht:

"Air Trapping" ist das neue Schlagwort bei Patienten mit COPD. Gemeint ist damit der Luftstau, der als Folge einer chronischen Bronchialobstruktion in Verbindung mit einem behinderten exspiratorischen Atemfluß und einer Lungenüberblähung entsteht.

Ausreichendes Einatmen wird so gut wie unmöglich gemacht. Die eingeatmete Luft kann aber auch nicht wieder ganz ausgeatmet werden. Aussagen wie ‚Ich habe keinen Raum mehr zum Atmen‘ oder ‚Ich fühle mich so überbläht‘ seien daher typisch für COPD-Patienten, sagte Dr. Harald Mitfessel aus Remscheid beim 46. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Berlin.

Die meisten COPD-Patienten tolerieren ihre Atemnot meist erstaunlich gut und passen ihren Lebensstil der Erkrankung an, so Mitfessel. Dies seien vor allem Patienten, die dann den Aufzug benutzen oder an jedem Schaufenster stehen bleiben, weil ihnen die Luft ausgeht.

Die COPD setzt bei vielen Betroffenen eine Abwärtsspirale in Gang: Durch die Luftnot werden sie zunehmend inaktiv, dadurch kommt es zu Konditionsmangel. Aufgrund der fehlenden Muskelkraft wird dann die Atemmechanik immer schlechter, und die Atemnot nimmt weiter zu. Dies wiederum führe zu sozialer Isolation mit Folgen wie Depressionen, psychosomatischen Störungen, Alkoholabhängigkeit und Suizidgedanken, sagte Mitfessel bei einer Veranstaltung von Boehringer Ingelheim und Pfizer.

Um dem Luftstau entgegenzuwirken sei Tiotropium (Spiriva®) eine gute Therapieoption, sagte Professor Wolfgang Petro von der Klinik Bad Reichenhall. Tiotropium ist ein Anticholinergikum, das nur einmal täglich inhaliert werden muß. Es hemmt langanhaltend die M3-Rezeptoren - diese Rezeptor-Subtypen vermitteln eine cholinerge Reflexbronchokonstriktion.

Petros Fazit aus Anwendungen des Anticholinergikums in Studien und der Praxis: Tiotropium verbessere über einen Abbau des Luftstaus die Atemmechanik und damit die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit der Patienten.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Forscher vermuten Bezug zu Exazerbationen

Vorsicht mit Gabapentinoiden bei Asthma-Patienten

In Vorsorgeuntersuchungen eingliedern

Mit dem Allergie-Screening für Kinder einen Schritt voraus sein

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung