COPD zieht den gesamten Körper in Mitleidenschaft

MANNHEIM (bd). Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) wirkt sich nach neuen Studien nicht nur auf die Lunge, sondern auf den gesamten Körper aus. So kommt es zu Entzündungen etwa im Herz-Kreislaufsystem, in den Knochen und Muskeln.

Veröffentlicht:

Die Daten belegen: Die Einsekundenkapazität (FEV1) ist einer der stärksten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Todesfälle. "Wir wissen, dass diese Erkrankung mit einer hohen Mortalitätsrate einhergeht", so Professor Klaus Rabe aus Leiden. Aber bei den meisten Patienten ist nicht die COPD selbst die Todesursache, so Rabe beim Pneumologen-Kongress in Mannheim. Das habe die TORCH*-Studie ergeben (NEJM 356, 2007, 775).

So stirbt nur ein Drittel der COPD-Patienten direkt an der Lungenerkrankung. Ein Viertel stirbt an kardiovaskulären Ereignissen, ein Fünftel an Krebs. 17 Prozent der Todesfälle hatten andere Ursachen, so Rabe bei dem von Glaxo-SmithKline unterstützten Symposium.

Mit Kombi-Therapie gibt es weniger Klinikeinweisungen

Und noch etwas hat sich bei der TORCH-Studie herausgestellt: Eine Kombi-Therapie mit Salmeterol plus Fluticason senkt bei Patienten mit schwerer COPD die Exazerbationsrate und die Rate der Klinikeinweisungen deutlich. Und die Lungenfunktion bessert sich. Die Sterberate wiederum nimmt ab - wenn auch nicht signifikant (wir berichteten). An der Studie nahmen 6112 COPD-Patienten teil, die eine FEV1 von weniger als 60 Prozent hatten. Die Patienten erhielten entweder eine Fixkombination mit dem inhalativen Kortikosteroid Fluticason und dem langwirksamen Beta-2-Mimetikum Salmeterol (in Deutschland Viani), nur Fluticason, nur Salmeterol oder Placebo.

Exazerbationsrate ist 25 Prozent niedriger

Nach drei Jahren Therapie waren 875 Patienten gestorben. Am niedrigsten war die Sterberate in der Gruppe mit der Kombi-Therapie (12,6 Prozent). In der Placebo-Gruppe starben 15,2 Prozent. Diese relative Reduktion um 17,5 Prozent war jedoch statistisch nicht signifikant. Bei der jährlichen Exazerbationsrate dagegen kam es zu einer signifikanten relativen Reduktion, und zwar um 25 Prozent. Mit der Kombi-Therapie betrug die Rate 0,85, mit Placebo hingegen 1,13.

*TORCH: Towards a Revolution in COPD Health

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zu Allergenbelastung

Wenn der Bauernhof-Effekt zum Stall-Luftschloss wird

Mittelgradiges bis schweres Asthma bronchiale

Bessere Kontrolle und Lebensqualität unter inhalativer Triple-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: TriMaximize-Studie: Verbesserung der Lebensqualität nach Umstellung auf extrafeine Dreifachfixkombination

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Mittelgradiges bis schweres Asthma bronchiale

Bessere Kontrolle und Lebensqualität unter inhalativer Triple-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Nutzenbewertung

IQWiG erkennt keinen Zusatznutzen für Alzheimer-Antikörper Lecanemab

Lesetipps