Kommentar – Arzt und Patient

Die Grenzen von Dr. Google

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Laufen den Ärzten jetzt die Patienten weg zu Dr. Google? Auf den ersten Blick mögen die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage darauf hindeuten: Demnach hat fast jeder Fünfte bereits Medikamente auf Empfehlung aus dem Internet eingenommen, zwölf Prozent haben laut Umfrage nach Konsultation des Internets sogar schon einmal einen Arzttermin abgesagt.

Also schlechte Nachrichten für Ärzte? Eher nicht! Auf den ersten Blick zumindest ist es positiv, wenn Patienten nicht wegen jeder Bagatelle in die Praxis rennen, wie das immer wieder von Ärzten beklagt wird. Das Internet kann hier für Aufklärung sorgen und so ärztliche Arbeitskraft entlasten.

Doch Dr. Google darf kein Ersatz für die gesamtstaatliche Aufgabe sein, die Gesundheitskompetenz gerade von schwer kranken und weniger gebildeten Patientengruppen zu stärken. Denn gerade die werden im Internet häufig in die Irre geleitet.

Hier haben es auch die Ärzte selbst in der Hand, für seriöse Informationen zu sorgen und die neuen Möglichkeiten der Fernbehandlung für eine schnelle erste Beratung zu nutzen. Das Berufsrecht erlaubt das schon in den meisten Ärztekammern – das Projekt DocDirekt in Baden-Württemberg macht’s vor. Weitere werden bald folgen.

Lesen Sie dazu auch: Internet-Studie: Dr. Google als Ersatz-Arzt für Patienten?

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Digitale Leistungserbringung

KV Sachsen: Antrag für Videosprechstunde nicht vergessen!

Stichtage rücken näher

Warum es sich für Praxen lohnt, vor dem 1. Oktober in die ePA einzusteigen

„ÄrzteTag“-Podcast

Müssen die Praxen Angst vor Sanktionen wegen der ePA haben, Herr Naumann?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kasuistik

Die Dermatitis, die aus dem Wasser kam

S3-Leitlinie

Gicht: Das ist bei der medikamentösen Harnsäuresenkung wichtig

Lesetipps
Skelett eines Rheumapatienten bei dem die Schmerzpunkte farblich (rot) hervorgehoben sind.

© peterschreiber.media / stock.adobe.com

Kasuistik

Irrwege einer Patientin mit Gelenkschmerzen und Hämoptysen