Der Herzschrittmacher wird in diesem Jahr 50

MANNHEIM (grü). Bald jährt es sich zum 50. Mal: Am 8. Oktober 1958 wurde in Stockholm der erste Herzschrittmacher implantiert - ein in Epoxydharz gegossenes System, das wöchentlich von außen aufgeladen werden musste.

Veröffentlicht:
Pioniere der Kardiologie: Professor Heinz-Joachim Sykosch (links) und Professor Reiner Körfer.

Pioniere der Kardiologie: Professor Heinz-Joachim Sykosch (links) und Professor Reiner Körfer.

© Foto: grü

Bereits zwei Jahre später gab es in den USA einen voll transistorisierten, durch Zink-Quecksilber-Batterien betriebenen Schrittmacher, dessen stromableitende Sonden auf das Herz genäht wurden. Hersteller des Gerätes war das Unternehmen Medtronic, das zum 50. Jahrestag der Erstimplantation eine Veranstaltung in Mannheim hatte. Mit dabei war der Pionier der deutschen Schrittmacher-Chirurgie, Professor Heinz-Joachim Sykosch.

Sykosch hatte 1961 den ersten Schrittmacher in Deutschland im-plantiert. Für seinen Patienten, einem 19-jährigen Motorradfahrer mit traumatischem AV3-Block und rezidivierenden Adam-Stokes-Anfällen, erwies sich die Implantation als lebensrettend. Es begann nun der Siegeszug der Herzschrittmacher mit laufender Verbesserung von technischer Ausstattung und Batterielaufzeit. Sykosch selbst implantierte innerhalb von drei Jahrzehnten etwa 8000 Schrittmacher. Er entwickelte zusammen mit einem französischen Ingenieur einen Schrittmacher mit bedarfsgerechter Stimulation und zusammen mit einem Schweizer Ingenieur den Prototyp eines Schrittmacher-Metallgehäuses.

Für Professor Reiner Körfer vom Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen ist der Herzschrittmacher einer der furiosesten Erfindungen in der Kardiologie. Die Geräte ermöglichen heute allen Patienten mit lebensbedrohlichen Arrhythmien eine programmierbare, schmerzlose Therapie. Körfer, der 1999 mit der Implantation des ersten Kunstherzens Medizingeschichte geschrieben hat, betonte die rasanten Fortschritte der Herzstimulationstherapie. Zu den Meilensteinen gehören für ihn die Defibrillatoren, die bereits seit 25 Jahren angewendet werden, sowie die kardiale Resynchronisations-Therapie, mit der Herzinsuffizienz-Patienten seit zehn Jahren behandelt werden können.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?