Europaweiter Vergleich

Deutsche sind sportlich, essen aber ungesund

Forscher haben das Gesundheitsverhalten in Deutschland mit dem in anderen EU-Mitgliedsstaaten verglichen. Ergebnis: Sportlich sind die Deutschen, beim Essen hinken sie aber hinterher – besonders in einem Bereich.

Veröffentlicht:
Sportlich sind die Deutschen, bei gesunder Ernährung besteht noch Nachholbedarf.

Sportlich sind die Deutschen, bei gesunder Ernährung besteht noch Nachholbedarf.

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BERLIN. Adipositas, Obst- und Gemüseverzehr, Bewegung, Rauchen und Rauschtrinken: Wie gesund die Deutschen im Vergleich mit der Bevölkerung der anderen EU-Staaten leben berichten Autoren am Robert Koch-Institut (RKI) in der aktuellen Ausgabe (2/2017) des Journal of Health Monitoring. Sie werteten dazu die Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA 2014/2015-EHIS) aus.

Erfreulich schneidet Deutschland hier im Bereich körperlicher Aktivität ab: Im Vergleich sind die Deutschen sportlich aktiver als der Europäische Durchschnitt. So erreichen im EU-Durchschnitt rund ein Viertel der Frauen und ein Drittel der Männer die WHO-Empfehlung von 150 Minuten mäßig anstrengender Ausdaueraktivität pro Woche.

In Deutschland schaffen knapp die Hälfte der Frauen und etwas mehr als die Hälfte der Männer das Ausdauerziel, heißt es in einer RKI-Mitteilung. Vor allem der Anteil körperlich aktiver Menschen in den höheren Altersgruppen nähme weniger stark ab als im EU-Durchschnitt.

Nah am Durchschnitt liegen die Adipositasprävalenzen und die Rauchquoten in Deutschland.

Schlechte Werte beim Obstkonsum

In anderen Bereichen sieht es dagegen schlechter aus: So liegt Deutschland im EU-weiten Vergleich beim täglichen Obstkonsum im hinteren Drittel; vor allem in den nachwachsenden Generationen werde wenig Obst und Gemüse gegessen. Auch ist der Anteil der Rauschtrinker hierzulande überdurchschnittlich hoch.

24,9 Prozent der Frauen und 42,6 Prozent der Männer trinken mindestens einmal im Monat sechs oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit, heißt es im Bericht des RKI. Bei den 18- bis 29-Jährigen ist das regelmäßige Rauschtrinken am stärksten verbreitet.

Die GEDA-Studie mit ihren mehr als 20.000 Teilnehmern ist Teil des Gesundheitsmonitorings, mit dem das RKI kontinuierlich Daten zur Gesundheit der Bevölkerung erhebt und analysiert. In GEDA 2014/2015-EHIS war die europäische Gesundheitsumfrage erstmals vollständig integriert, so das Institut. Für den europäischen Vergleich wurden Personen ab 15 Jahren einbezogen. (grz)

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