KOMMENTAR
Neue Chance für Alzheimer-Impfung
Eine Alzheimer-Impfung für alle über 50? So abwegig ist der Gedanke nicht. Zwar gab es bereits eine Impfstudie bei Menschen, aber nur bei erkrankten Alzheimer-Patienten - und dort mit mäßigem Erfolg: Die Progression der Erkrankung konnte bei einigen Patienten aufgehalten werden.
Wie neue tierexperimentelle Daten belegen, ist es bei Erkrankten aber zu spät für eine Impfung. Haben sich erst einmal zerstörerische Ablagerungen im Gehirn gebildet, lassen sie sich weder durch Arzneien noch durch eine Vakzine entfernen.
Wird aber vor Beginn der Erkrankung geimpft, kann man schädliche Amyloid-Plaques vermeiden - zumindest bei Mäusen, haben US-Forscher jetzt herausgefunden.
Man sollte der Alzheimer-Impfung also eine neue Chance geben und eine klinische Langzeitstudie mit gesunden und nicht mit bereits erkrankten Personen machen. Dazu muß der Impfstoff absolut sicher sein und sollte nicht, wie in der ersten Impfstudie, bei einigen Geimpften eine Meningoenzephalitis verursachen.
Eine Vakzine zu entwickeln, die sich gefahrlos bei Gesunden anwenden läßt, wäre aber erfolgversprechender als weitere gefährliche Tests mit Erkrankten.
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