Reizdarm - frühes Symptom bei Eierstockkrebs

WIESBADEN (mal). Neu auftretende Beschwerden, die an ein Reizdarmsyndrom denken lassen, können erste Zeichen eines Ovarialkarzinoms sein. Betroffene Frauen berichten teilweise schon sechs Monate vor Diagnose eines solchen Malignoms über einen aufgetriebenen Bauch und Bauchschmerzen.

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Darauf hat Professor Peter Layer vom Israelitischen Krankenhaus in Hamburg beim GastroUpdate in Wiesbaden aufmerksam gemacht. Mehrere größere Studien hätten bereits ergeben, dass die meisten Frauen mit Ovarialkarzinom zunächst durch Symptome eines Reizdarmsyndroms auffallen, so Layer.

In Wiesbaden stellte Layer eine britische Fall-Kontroll-Studie vor, bei der die Daten von 112 Patientinnen mit Ovarialkarzinom und von 1060 Kontrollpersonen verglichen wurden. Ergebnis: Die Krebspatientinnen hatten deutlich häufiger über typische Reizdarmsymptome berichtet, und zwar über 85 Prozent von ihnen bereits vor der Krebsdiagnose. So seien ein aufgetriebener Leib und Blähungen von krebskranken Frauen 250 Mal häufiger als Beschwerden genannt worden als von gesunden, berichtete Layer. Und Bauchkrämpfe oder Schmerzen seien 12 Mal häufiger, dyspeptische Beschwerden 17 Mal häufiger gewesen. Das Gefühl, einen aufgetriebenen Leib zu haben, sowie Bauchschmerzen seien bei Frauen mit Ovarialkarzinom sogar mehr als 180 Tage vor Diagnosestellung signifikant häufiger gewesen, sagte Layer.

Layer wies auch darauf hin, dass für die Diagnose eines Reizdarmsyndroms Blähungen als Beschwerden künftig ein größerer Stellenwert beigemessen werde als bisher. Viele Patienten fühlten sich durch Blähungen weit stärker beeinträchtigt als durch Schmerzen plus begleitende Veränderungen des Stuhlgangs - die Kombination dieser beiden Symptome bildet die klassische Definition des Reizdarmsyndroms.

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