Ärztemangel

Brandenburg will Landarzt-Stipendium ausweiten

Auch Medizinstudenten, die in anderen EU-Staaten studieren, könnten künftig vom Landarztstipendium in Brandenburg profitieren. So zumindest will es die Landesregierung.

Benjamin LassiweVon Benjamin Lassiwe Veröffentlicht:
Um mehr Ärzte aufs Land zu locken, setzt Brandenburg auf ein Förderprogramm für Medizinstudenten.

Um mehr Ärzte aufs Land zu locken, setzt Brandenburg auf ein Förderprogramm für Medizinstudenten.

© Armin Weigel / dpa

Potsdam. Brandenburgs rot-schwarz-grüne Regierungskoalition will ihr Landärzteprogramm auch auf Medizinstudenten ausweiten, die in anderen EU-Ländern ihr Studium absolvieren. Einen entsprechenden Prüfauftrag für die Landesregierung hat der Landtag am Donnerstag mehrheitlich beschlossen.

Derzeit können angehende Mediziner ein Stipendium in Höhe von bis zu 1000 Euro erhalten, wenn sie sich verpflichten, nach der Facharztweiterbildung mindestens fünf Jahre in einer ländlichen Region Brandenburgs in der ambulanten Versorgung tätig zu sein. Zudem gibt es Fördermöglichkeiten für Weiterbildungsassistenten.

Viele Hausärzte nah am Rentenalter

Viele Hausärzte in Brandenburg näherten sich dem Rentenalter, so die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Carla Kniestedt. Daher müsse man sich darum kümmern, dass Brandenburg attraktiv für junge Ärzte werde. Bislang seien jedoch nur Studierende einer deutschen Universität für das Stipendium zugelassen.

Auch der gesundheitspolitische Sprecher der oppositionellen Linken, Ronny Kretschmer, begrüßte das Stipendium. „Mit Stand vom 30. Juni 2019 sind in den 46 Planungsbereichen des Landes gerade einmal acht Regionen ausgewiesen, in den aktuell keine weitere Zulassung als niedergelassener Hausarzt möglich ist“, sagte er. „Im Umkehrschluss heißt das, in den übrigen 38 Regionen Brandenburgs ist schon jetzt eine Zulassung als Hausarzt möglich.“

38 Regionen offen für Neu-Zulassungen

In der Region um Guben liege der Versorgungsgrad etwa bei gerade mal etwas über 80 Prozent. „Der Mangel ist also längst vorhanden“, so Kretschmer. „Führt man sich jetzt noch vor Augen, das über 32 Prozent der aktuell in Brandenburg tätigen Hausärzte älter als 60 Jahre ist, wird klar, dass die Politik schnell handeln muss, um die gesundheitliche Versorgung sicherzustellen.“

„Dass jetzt dieses Stipendium-Programm ausgeweitet wird für Ärzte, die auch im Ausland studieren, mit der Bedingung später auch in Brandenburg zu praktizieren, halte ich für sinnvoll, um alle Ressourcen zu nutzen, Nachwuchs für Brandenburg zu sichern“, erklärte CDU-Gesundheitspolitiker und Orthopäde Michael Schierack gegenüber der „Ärzte Zeitung“.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Missbrauch von Kooperationsform

LSG Potsdam: Praxisgemeinschaft darf nicht wie BAG geführt werden

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München  Gilead

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes