KVWL

Konzertierte Aktion statt Impfen in Apotheken

Soll in Zukunft auch in Apotheken geimpft werden? Die KVWL würde es vorziehen, zusammen mit allen Gesundheitsberufen höhere Impfquoten zu erreichen.

Veröffentlicht:
Gemeinsam höhere Impfquoten anstreben:ja, aber dazu Impfen in der Apotheke: nein – so die KV Westfalen-Lippe

Gemeinsam höhere Impfquoten anstreben:ja, aber dazu Impfen in der Apotheke: nein – so die KV Westfalen-Lippe

© dpa

Dortmund. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) möchte eine konzertierte Aktion aller Gesundheitsberufe auf den Weg bringen, um die Impfquoten zu erhöhen. Mit den Apothekern ist bereits eine Kooperation in Vorbereitung, berichtete Vorstand Dr. Volker Schrage auf der Vertreterversammlung in Dortmund. „Es ist sinnvoll, dass wir mit den Apothekern zusammenarbeiten und nicht gegen sie.“

Die KVWL hatte das geplante Modellvorhaben zur Grippeschutzimpfung in den Apotheken von Anfang an scharf kritisiert und ein Positionspapier zum Thema verfasst. Auch die Apothekerkammer Westfalen-Lippe sehe das Modellvorhaben kritisch, sagt Schrage. „Sie fürchten insbesondere die Konfrontation mit den Hausärzten.“

Diese Zurückhaltung sei positiv. Schließlich müssten die Krankenkassen auf Wunsch der Apotheker auf Landesebene Verträge zum Impfen schließen. „Wenn die Apotheker nichts fordern, gibt es auch keine Modellprojekte.“

Mehr Impfberatung in Apotheken

In Westfalen-Lippe ist nach Angaben Schrages eine Kooperation mit den Apothekern geplant. Sie sollen ihre Kunden verstärkt zum Impfen beraten. „Wer als Apotheker impft, kann nicht mitmachen“, betonte Schrage.

Die Hoffnung: Wenn es durch solche Aktionen gelingt, die Impfquoten zu erhöhen, hat sich das Thema Impfen in den Apotheken bald erledigt. „Für uns ist klar: Wenn wir das Modellvorhaben nicht aus dem Gesetz bekommen, müssen wir sehen, dass es überflüssig wird.“

Der Vorstoß zum Impfen in Apotheken zeigt nach Einschätzung des Hausarztes, dass die Ärzteschaft deutlich sensibler mit Blick auf das Thema Delegation und Substitution ärztlicher Leistungen werden muss. „Hier ist eindeutig eine rote Linie zur Substitution ärztlicher Leistungen überschritten worden, und zwar gesetzlich gefordert“, sagte Schrage. „Das können wir so nicht akzeptieren.“ (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Statistisches Bundesamt

Beschäftigte arbeiten 2026 2,4 Arbeitstage mehr

Leichtere Umsetzung

DMP Depression wird aktualisiert

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!