Gratifikation für Leistungen in der Pandemie

MFA-Verband setzt für ihren Corona-Bonus auf eine Petition

Der Verband medizinischer Fachberufe lässt nicht locker: Eine Petition beim Bundestag soll zum steuerfinanzierten Corona-Bonus für MFA führen – endlich.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Auch MFA wollen vom Staat eine steuerfinanzierte Anerkennung ihrer Leistungen in der Corona-Pandemie bekommen.

Auch MFA wollen vom Staat eine steuerfinanzierte Anerkennung ihrer Leistungen in der Corona-Pandemie bekommen.

© pix4U / stock.adobe.com

Bochum. Der Verband medizinischer Fachberufe (VmF) lässt nicht locker: Er will für alle Medizinischen, Zahnmedizinischen, aber auch Tiermedizinischen Fachangestellten (MFA/ZFA/TFA), die die Praxen in der Corona-Pandemie mit außerordentlichem Engagement und unter Inkaufnahme von Gesundheitsgefahren am Laufen gehalten haben, einen steuerfinanzierten Bonus bekommen.

Erstmals hat VmF-Präsidentin Hannelore König diese Forderung im Juli 2020 erhoben. Mit einem 10-Punkte-Plan bestärkten sie ihre Forderung – auch mit Verweis auf den Steuerbonus für Pflegekräfte.

Verweis auf Ärztetagsbeschluss

Nun verweist der Verband auf den vom 124. Deutschen Ärztetag angenommenen Leitantrag zu den Lehren aus der COVID-19-Pandemie, in dem die Delegierten den „herausragenden Einsatz der MFA in der Pandemiebewältigung ausdrücklich gewürdigt“ hätten. „Diese Unterstützung durch die Ärzteschaft ist uns sehr wichtig. Jetzt gilt es, dieser Forderung mehr Gewicht zu geben“, so König. Und ergänzt: „Ich habe deshalb beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eine Petition für einen staatlich finanzierten bundeseinheitlichen Corona-Sonderbonus für MFA eingereicht.“

Die Petition werde entsprechend den Verfahrensgrundsätzen des Ausschusses geprüft. Sobald sie veröffentlicht sei, rufe der VmF zur Mitunterzeichnung auf, um das Quorum zu erreichen, damit sich der Bundestag damit befasst.

Impfaktion führt zu noch mehr Ungeduld

Ein zusätzlicher Auslöser für die erneute VmF-Forderung sei die aktuelle Impfaktion in den Arztpraxen, so König weiter. „Unter erhöhtem Stress und Infektionsrisiken haben Medizinische Fachangestellte seit Beginn der Pandemie ihre Aufgaben bei der Betreuung und Beratung der Patientinnen und Patienten vor, während und nach der Behandlung erledigt. Hinzu kam die Umsetzung der Teststrategie mit den verschiedenen Tests, häufige Änderungen in der Abrechnung und Dokumentation sowie verstärkte telefonische Betreuung“, verdeutlicht die Verbandschefin.

Mit dem Start der Impfkampagne in den Arztpraxen seien die MFA nicht nur an den logistischen Aufgaben beteiligt, sondern müssten die Terminvergabe und die damit verbundenen Diskussionen managen. Sie wirkten mit beim Vorbereiten des Impfstoffes sowie bei der Dokumentation und Meldung.

Zudem delegierten viele Ärzte die Impfung an MFA, weil sie die erforderliche Qualifikation und medizinische Kompetenz bereits in der Ausbildung erworben hätten. „MFA managen diesen Impfprozess ohne Hotline, Internetplattform, Sicherheitskräfte und zusätzliches Personal“, lässt König ihrem Ärger über die bisherige Nichterfüllung des Wunsches nach einem steuerfinanzierten Coronabonus freien Lauf.

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