Kommentar

Höchste Zeit für den Grippeschutz

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Auch zwei Jahre nach der Schweinegrippe-Pandemie wird in der aktuellen Grippesaison vor allem H1N1 als dominierender Virusstamm erwartet.

Dieser Keim bedroht außer Schwangeren vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Besonders für chronisch Kranke aus diesen Gruppen wird es daher jetzt höchste Zeit für die Influenza-Impfung.

Obwohl besonders Kinder bei Grippewellen Influenzaviren in der Bevölkerung verbreiten, wird ihnen die Impfung bisher nicht empfohlen.

Nach einer Modellrechnung würde aber schon eine Impfrate von 20 Prozent bei Fünf- bis 18-Jährigen deutlich mehr Influenza-Todesfälle bei über 65-Jährigen verhindern, als wenn 90 Prozent dieser Altersgruppe direkt geimpft würde. Es ist daher zu erwägen, künftig allen Kindern den Grippeschutz anzubieten.

Aktuelle Studien bestätigen zudem, dass weniger das H1N1-Virus als vielmehr bakterielle Superinfektionen schwere Komplikationen bei Influenza verursachen.

Das Schweinegrippe-Virus bahnt besonders effektiv invasiven Keimen wie Staph. aureus und Streptococcus pneumoniae den Weg. Bei Kleinkindern, alten Menschen und chronisch Kranken sollte daher jetzt auch die Pneumokokkenimpfung sichergestellt sein.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Schweinegrippe: Komplize von Pneumokokken

Mehr zum Thema

Akute respiratorische Erkrankungen

Erster ARE-Saisonrückblick nach der RSV-Impfempfehlung

STIKO-Empfehlungen

Handlungsbedarf bei Grippeschutz für Chroniker

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Datenbankstudie

Schützt der Erholungsschlaf am Wochenende vor Demenz?

Lesetipps
Tetanus, Diphtherie & Pertussis: Regress-Gefahr durch Auffrischung

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Tetanus, Diphtherie & Pertussis: Regress-Gefahr durch Auffrischung

Eine junge Frau spült ihre Nase zu Hause mit Kochsalzlösung unter Verwendung einer Nasendusche.

© Anastasiia / stock.adobe.com

Pilotstudie

Nasenduschen bei Schnupfen: Mit dem Neti Pot Antibiotika einsparen?

Viele bunte Tabletten liegen auf einem Tisch.

© Rong / stock.adobe.com

Tablette ohne aktiven Wirkstoff

Offenes Placebo könnte Lebensqualität bei Migräne verbessern